Das sind die bestbezahlten Nebenjobs: Aussicht auf 2026
In Zeiten steigender Lebenshaltungskosten und zunehmender Digitalisierung gewinnen Nebenjobs als flexibles Einkommen für immer mehr Arbeitnehmer:innen an Bedeutung. Ob klassische Nebentätigkeiten oder selbstständige Tätigkeiten über Plattformen – es scheint, als gäbe es viele attraktive Möglichkeiten, das Einkommen zu steigern. Welche Nebenjobs sind 2025/2026 besonders lukrativ?

Warum aktuell für viele "ein Job nicht ausreicht"
Im Oktober 2025 zeigen aktuelle Daten, dass viele Arbeitnehmende durch steigende Energie- und Lebenshaltungskosten unter Druck geraten. Vor diesem Hintergrund rückt die Frage nach einer zusätzlichen Einkommensquelle stärker in den Fokus.
Dabei sollten Beschäftigte nicht nur die Höhe der Vergütung berücksichtigen, sondern auch rechtliche Rahmenbedingungen wie Arbeitszeitgesetz, Mindestlohn, Steuerpflicht und Vereinbarkeit mit dem Hauptjob im Blick behalten.
Für Unternehmen ist dieses Thema ebenfalls relevant: Personalverantwortliche müssen zunehmend die Bedürfnisse von Mitarbeitenden nach flexiblen Nebenbeschäftigungen berücksichtigen und mögliche Auswirkungen auf Arbeitszeiten, Compliance und digitale HR-Prozesse einplanen.
Arten von Nebenjobs
Nebenjobs lassen sich 2025/26 in mehrere Kategorien unterteilen, die sich sowohl für Arbeitnehmende als auch für Unternehmen unterscheiden:
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Klassische Nebentätigkeiten: Dazu zählen Tätigkeiten wie Kellnern, Verkauf oder Eventunterstützung. Sie sind oft zeitlich flexibel und eignen sich für Personen, die ein zusätzliches Einkommen ohne hohen organisatorischen Aufwand suchen.
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Remote-Jobs / Home-Office-Tätigkeiten: Tätigkeiten im Kundenservice, Call Center, Online-Nachhilfe oder als virtuelle Assistenz können von zu Hause erledigt werden. Dies erleichtert die Vereinbarkeit mit dem Hauptjob und spart Zeit für Pendeln.
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Selbstständige Nebenprojekte / Freelance: Kreative oder digitale Tätigkeiten wie Grafikdesign, Programmierung, Content Creation oder Social Media Management werden häufig auf freiberuflicher Basis durchgeführt. Diese Art der Nebenbeschäftigung eröffnet Chancen, Fähigkeiten aus der Haupttätigkeit zu monetarisieren und ein zweites Standbein aufzubauen.
Mit Kleingewerbe zum zweiten Standbein
Natürlich muss dabei nicht zwingend fachfremden Nebentätigkeiten nachgegangen werden. Es kann sich auch lohnen, eine Selbstständigkeit in Form eines Kleingewerbes anzumelden und Serviceleistungen anzubieten, die eng mit den Tätigkeiten der Hauptbeschäftigung verwandt sind. So können Grafikdesigner, Projektmanager oder Social Media Manager auch selbstständig ihre Dienste anbieten. Wichtig zu beachten ist hier allerdings, dass es sich bei den Kunden nicht um die direkte Konkurrenz handelt oder sonst zu enge Überschneidungen in der Branche vorliegen.
Wenn Sie sich dazu entscheiden ein Kleingewerbe anzumelden, gelten folgende Grundsätze:
- Einfache Gründung: Die Anmeldung erfolgt unkompliziert über die zuständige Gemeinde, in der Regel für eine Gebühr zwischen 25 € und 50 €.
- Buchhaltungspflicht: Für Kleinunternehmer:innen entfällt die Pflicht zur doppelten Buchführung, einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung genügt.
- Steuerliche Regelungen: Umsatzsteuer, Gewerbesteuer oder andere Unternehmenssteuern fallen nicht an, solange der Jahresumsatz 17.500 € nicht übersteigt. Allerdings unterliegt der Gewinn der Einkommensteuer nach §15 EStG, die im Rahmen der jährlichen Steuererklärung abgeführt wird.
Für HR-Verantwortliche und Unternehmen ist dies ein wichtiger Aspekt: Mitarbeitende, die ein Kleingewerbe betreiben, bringen oft zusätzliche digitale Kompetenzen und unternehmerisches Know-how mit. Gleichzeitig sollten mögliche Überschneidungen mit Kernaufgaben im Unternehmen sowie arbeitsvertragliche Regelungen berücksichtigt werden, um Konflikte zu vermeiden.
Die bestbezahlten Nebenbeschäftigungen
Hier haben wir eine Übersicht mit den bestbezahlten Nebenjobs laut einer aktuellen Recherche von ARWA Personaldienstleistungen. Wichtig: Die Werte sind Richtwerte und können je nach Region, Qualifikation, Einsatzzeit und Vertragsart stark variieren.
| Rang | Nebenjob (konkreter Jobtitel) | Stundensatz (EUR) | Hinweis / Besonderheit |
|---|---|---|---|
| 1 | Nachhilfelehrer:in | 10 – 50 | Online- oder Privatunterricht; höherer Lohn bei Spezialisierung/Fachkompetenz |
| 2 | Texter:in / Content Writer | ca. 19,71 | Für Blogs, Webseiten oder Marketing; Projektarbeit möglich |
| 3 | Kellner:in / Servicekraft | ca. 15,46 inkl. Trinkgeld | Gastrojob, flexible Schichten, Trinkgeld erhöht den Verdienst |
| 4 | Kurierfahrer:in / Lieferfahrer:in | ca. 14,67 (Fahrradkurier bis >20) | Gig-Economy, Plattformarbeit; flexibel einsetzbar |
| 5 | Call Center Agent / Kundenservice | ca. 13 | Remote-Arbeit möglich, Home-Office häufig erlaubt |
| 6 | Hostess / Promoter:in | 12 – 20 | Event- oder Messeeinsätze, oft kurzzeitig, Zusatzvergütung möglich |
| 7 | Produktionshelfer:in | 12 – 15 | Industrie oder Fertigung, einfache Tätigkeiten, saisonal möglich |
| 8 | Inventurhelfer:in | ca. 12 | Kurzfristige Einsätze, meist tageweise, oft Einzelhandel |
| 9 | Bürojobs (z. B. Datenerfassung, Assistenz) | 12 – 18 | Flexible Büro- oder Home-Office-Tätigkeiten, projektbasiert möglich |
| 10 | Übersetzer:in / Dolmetscher:in | 15 – 40 | Abhängig von Sprache, Fachgebiet und Erfahrung; Projektarbeit |
Das sollten Arbeitnehmer bedenken
Die Frage, ob eine Nebenbeschäftigung aufgenommen werden sollte oder nicht, ist schwer zu beantworten. Denn so eine Entscheidung ist davon abhängig, was für persönliche Ziele angestrebt werden und wie die individuelle Ausgangslage aussieht. Um den Entscheidungsprozess zu erleichtern, sollten zunächst die folgenden grundlegenden Fragen beantwortet werden.
- Bin ich mit meiner derzeitigen finanziellen Lage zufrieden?
- Habe ich genug Kapazität, um eine Nebenbeschäftigung aufzunehmen?
- Erlaubt mir mein Hauptarbeitgeber, eine Nebenbeschäftigung aufzunehmen?
Oft liegt die Intention einer zusätzlichen Nebenbeschäftigung in der persönlichen finanziellen Lage begründet. Deswegen ist es ratsam, sich ein klares Bild darüber zu machen und welche Art von Nebentätigkeit sich am sinnvollsten anbietet. Eng damit verwandt kann auch das Bedürfnis sein, sich ein zweites Standbein aufzubauen, um in Zukunft finanziell stärker abgesichert zu sein.
Nachdem Klarheit in diesen Grundsatzfragen besteht, gilt es einen Blick auf die vorhandenen Kapazitäten zu werfen:
- Wie viel Zeit kann ich für eine potentielle Nebenbeschäftigung aufbringen?
- Wie ausgelastet sind meine Wochentage bereits und wo findet sich vielleicht eine Lücke?
- Kann ich sicherstellen, dass meine Hauptbeschäftigung nicht darunter leiden wird?
Final gilt es sicherzustellen, dass der Aufnahme einer zusätzlichen Tätigkeit seitens des Arbeitgebers zugestimmt wird. Um vorbereitet in dieses Gespräch zu gehen, ist es ratsam ein Grundkonzept basierend auf den vorangegangenen Fragen vorzulegen.
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