Social Media Recruiting: Definition, Möglichkeiten und Plattformen
Social Media, oder auch die sozialen Medien, sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Egal ob Kommunikation, Information oder Unterhaltung – soziale Netzwerke spielen eine zentrale Rolle. Das gilt auch für den Personalbereich. Das sogenannte Social Media Recruiting findet immer mehr Anwendung, denn es bietet zusätzliche Möglichkeiten, qualifizierte Kandidaten zu finden und für sich zu gewinnen.
Das Wichtigste in Kürze
- Social Media Recruiting beschreibt die Nutzung von Sozialen Medien im Rahmen der Rekrutierung.
- Aufgrund der weit verbreiteten Nutzung von Social Media ist das Recruiting auf diesen Plattformen ein Schritt, den immer mehr Unternehmen gehen.
- Durch die vielen Möglichkeiten und Analysen ist das Social Media Recruiting eine flexible und anpassbare Methode, die kontinuierlich verbessert werden kann.
Social Media Recruiting: Definition
Social Media Recruiting beschreibt die Rekrutierung von neuen Mitarbeitenden durch die Nutzung sozialer Medien im Rahmen des Personalmarketings. Soziale Medien und Karriere-Netzwerke bieten Unternehmen die Möglichkeit, potenzielle Kandidaten auf neuem Weg zu finden und sie anzusprechen.
Im Gegensatz zu traditionellen Methoden wie Stellenanzeigen in Papierform oder auf Jobportalen ermöglicht Social Media Recruiting eine gezielte und oft persönlichere Ansprache.
Methoden im Social Media Recruiting
Die Methoden des Social Media Recruitings sind breit gefächert. Hauptsächlich unterscheiden sie sich von den herkömmlichen Recruiting Methoden durch den Einsatz von Sozialen Medien und Netzwerken.
Stellenanzeigen
Offene Stellen können direkt auf den Social-Media-Profilen des Unternehmens veröffentlicht werden. Das erreicht, je nach Größe des Benutzerprofils, eine breite Zielgruppe. Soll die Sichtbarkeit zusätzlich erweitert werden, kann mit einem gezielten Werbeanzeigen Budget nachgeholfen werden.
Active Sourcing
Soziale Medien eignen sich hervorragend, um Active Sourcing zu betreiben. Denn Nutzer legen auf ihren Profilen oft verschiedene persönliche Interessen offen, wodurch den Unternehmen eine gezielte Ansprache erleichtert wird.
Employer Branding
Sich als attraktiven Arbeitgeber positionieren - darum geht es beim Employer Branding. Und Social Media bietet durch regelmäßige und authentische Beiträge, wie Einblicke in den Arbeitsalltag, Mitarbeiterinterviews oder Berichte über Unternehmenskultur und Benefits, die perfekte Plattform.
Influencer
Benutzerprofile mit vielen Followern haben eine große Reichweite, von der Unternehmen wiederum anhand von bezahlten Kooperationen profitieren können. Das macht vor allem dann Sinn, wenn das Auftreten und die Ansichten des Influencers mit denen des Unternehmens übereinstimmen. Im Ergebnis können Unternehmen eine hohe Sichtbarkeit für sich als Arbeitgeber erzielen.
Recruitment
Wenn viele Stellenanzeigen und Ausschreibungen über mehrere Plattformen veröffentlicht werden, passiert es schnell das man die Übersicht verliert. HRlab unterstützt die Verwaltung und Veröffentlichung offener Stellen via Karriereseite oder über externe Jobportale und ermöglicht eine effiziente Verwaltung eingehender Bewerbungen. Sowohl die externe Kommunikation mit Bewerber:innen wie interne Prozesse wie Feedback-Anfragen und Interview-Protokollierung werden dabei komfortabel unterstützt.
Plattformen im Social Media Recruiting
Verschiedene soziale Netzwerke bieten unterschiedliches Potenzial und richten sich an verschiedene Zielgruppen.
LinkedIn ist das größte berufliche Netzwerk weltweit und besonders gut für die Rekrutierung von Fach- und Führungskräften geeignet.
Facebook und Instagram
Diese beiden Plattformen sind Teil vom Meta-Universum und bieten eine große Reichweite und vielfältige Möglichkeiten zur Ansprache von Kandidaten auf verschiedenen Ebenen.
Instagram ist besonders gut geeignet, um jüngere Zielgruppen anzusprechen und ein attraktives Employer Branding aufzubauen, während Facebook eine etwas ältere Zielgruppe vereint. Allgemein sind bei Meta gerade Anzeigen im Blue-Collar Bereich, also zum Beispiel in der Pflege oder im Handwerk, sehr performant.
X (ehemals Twitter)
X ist gut geeignet, um schnell und aktuell Informationen zu verbreiten und an branchenspezifischen Diskussionen teilzunehmen. Allerdings lässt sich auf der Plattform zunehmend eine fehlende Kontrolle und Moderation feststellen, was zu einem nachlässigen Umgang mit Hatespeech und Fakenews führt. In der Konsequenz ziehen sich immer mehr Unternehmen von der Plattform zurück.
YouTube
Aufgrund der Möglichkeit von Long Content Inhalten kann YouTube als Plattform genutzt werden, um ausführliche Einblicke in das Unternehmen und seine Produkte oder Dienstleistungen zu geben und die Unternehmenskultur zu präsentieren.
TikTok
TikTok ist besonders unter jüngeren Nutzern beliebt und eignet sich gut für kreative und unkonventionelle Recruiting-Kampagnen. Besonders gut funktionieren hier authentische Aufnahmen aus dem Moment, mit wenig Überarbeitung oder gestellten Szenen.
Vorteile und Chancen
Dass Unternehmen Gebrauch von Social Media Recruiting machen, ist mittlerweile weit verbreitet, und das aus gutem Grund. Soziale Netzwerke haben eine enorme Nutzerbasis, wodurch Stellenanzeigen und Employer Branding-Maßnahmen eine große Zielgruppe erreichen können.
Sei es durch Kooperationen, das Schalten von Werbungen oder ein viral gegangener Beitrag, die Möglichkeiten sind unbegrenzt! Stichwort Werbungen: Mit gezielten Werbeanzeigen lassen sich spezifische Zielgruppen ansprechen, was die Effizienz der Recruiting-Maßnahmen maßgeblich erhöht.
So können Stellenanzeigen schnell verbreitet und potenzielle Kandidaten gefunden und angesprochen werden. Und im Vergleich zu traditionellen Rekrutierungsmethoden, können anfallende Kosten für Stellenanzeigen und Active Sourcing in den sozialen Netzwerken geringer ausfallen.
Detaillierte Analysen
Die meisten sozialen Medien bieten detaillierte Ansichten und Analysen über veröffentlichte Beiträge und geschaltete Werbung. So können Sie jederzeit messen, wie effektiv die Maßnahmen sind und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen.
Risiken und Herausforderungen
Mit den Vorteile kommen natürlich auch Herausforderungen und Risiken einher, die beim Social Media Recruiting beachtet werden müssen. Damit Social Media Recruiting erfolgreich verläuft, sollte der dazugehörige Unternehmens-Account auch gepflegt werden. Das kann zeitintensiv sein und erfordert Kontinuität. Zudem müssen natürlich, wie immer, viele datenschutzrechtliche Faktoren berücksichtigt werden.
Aufgrund der vielen Plattformen stehen Unternehmen häufig auch vor der anfänglichen Herausforderung, die richtige Plattform mit der richtigen Zielgruppe für sich zu identifizieren. Hier hilft natürlich ein gewisses Maß an Recherche, aber auch erste Versuche mit kleinem Budget geben bereits ein gutes Maß an wertvollen Informationen.
Außerdem wichtig: Jeder aktive Unternehmensaccount sollte auch aktiv moderiertt werden, um auf negative Kommentare oder Beleidigungen einzugehen oder sie im Zweifel zu entfernen. Hierfür lohnt es sich, einen Leitfaden zu entwickeln, an dem man sich dann unternehmensweit orientieren kann.
Und zuletzt: Das hohe Angebot von Beiträgen auf den sozialen Medien. Die Konkurrenz ist enorm und nicht selten gehen Beiträge schnell verloren. Genau deshalb ist es wichtig, herauszustechen und sich abzuheben. Kreativität ist gefragt!
Social Media Recruiting Agenturen
Neben den unternehmensinternen Social-Media-Aktivitäten gibt es auch spezialisierte Agenturen, die Social Media Recruiting unterstützen. Diese Agenturen bieten eine Reihe von Dienstleistungen an:
Strategieentwicklung
Agenturen helfen Unternehmen, eine maßgeschneiderte Social Media Recruiting-Strategie zu entwickeln, die auf deren spezifische Ziele abgestimmt ist.
Content
Daraufhin erstellen sie ansprechenden und relevanten Content, der potenzielle Kandidaten anspricht und das Employer Branding stärkt.
Kampagnen
Zudem übernehmen sie das Management von Rekrutierungskampagnen, einschließlich der Schaltung von gezielten Werbeanzeigen und der Analyse der Kampagnen.
Talent-Sourcing
Einige Agenturen bieten auch Active Sourcing-Dienstleistungen an, bei denen sie aktiv nach geeigneten Kandidaten suchen und diese direkt ansprechen.
Monitoring und Reporting
Zuletzt überwacht die Agentur die Performance der Social Media Aktivitäten und erstellt regelmäßige Reports, um den Erfolg der Maßnahmen zu messen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.
Social Media Recruiting Tipps
Wenn Sie zunächst selbst mit Social Media Recruiting starten wollen, haben wir unsere Top Tipps für Sie zusammengefasst.
Dem Meta-Algorithmus vertrauen
Auf Social Media werden Kandidaten passiv angesprochen und der Algorithmus lernt die Zielgruppe durch Klicks, Kommentare und die Teilen-Option kennen und spielt so die Anzeige gezielter aus.
Zielgruppe kennen
Wen möchten Sie ansprechen und wie möchte die Zielgruppe angesprochen werden? Im Zweifel finden Sie genau das heraus, indem Sie sich ausprobieren, beispielsweise mit Hilfe von A/B-Tests.
Kreativ sein
Jedes Bild oder Video muss etwas enthalten, was den Nutzer vom Scrollen abhält und stattdessen der Anzeige Aufmerksamkeit schenkt. Am besten nutzen Sie prominent einen Call to Action, setzen auf Ihre Corporate Identity im Design und stellen die wichtigsten Benefits bei Ihnen als Arbeitgeber vor.
FAQ - Die wichtigsten Fragen auf einen Blick
Eine Social Media Agentur bietet Dienstleistungen im Bereich der sozialen Medien an, um Unternehmen bei der Planung, Verwaltung und Anpassung ihrer Online-Präsenz zu unterstützen.
Social Media Recruiting ermöglicht das Erreichen einer breiten Zielgruppe und die gezielte Ansprache möglicher Kandidaten. Es stärkt zudem die Arbeitgebermarke durch authentische Beiträge und erleichtert die Interaktion mit potenziellen Bewerbern.
Disclaimer