KMU – Definition, Digitalisierung & Förderung

Der Begriff KMU steht für Kleinstunternehmen sowie kleine und mittlere (mittelständische) Unternehmen. Sie dürfen höchstens 249 Mitarbeiter haben und einen Jahresumsatz von bis zu 50 Millionen Euro erzielen. Alternativ dürfen sie eine Bilanzsumme von nicht mehr als 43 Millionen Euro aufweisen.


KMU

Das Wichtigste in Kürze

  • Kleine und mittlere Unternehmen mit bis zu 249 Mitarbeitenden
  • Machen über 99 % der deutschen Unternehmen aus
  • Ohne digitale Prozesse und Systeme verlieren Unternehmen zunehmend den Anschluss an Kundenbedürfnisse, Wettbewerbsfähigkeit und Effizienz
  • Staatliche Zuschüsse unterstützen KMU finanziell bei Digitalisierungsprojekten

Definition: Wer zählt als KMU?

KMU steht für „kleine und mittlere Unternehmen“. Viele KMU sind familiengeführt oder inhabergeleitet. Häufig verwendete synonyme Begriffe für KMU sind Mittelstand, Familienunternehmen, Eigentümerunternehmen und familiengeführte Unternehmen. Die EU‑Kommission definiert kleine und mittlere Unternehmen (KMU) über die Richtlinie 2003/361/EG (auch bekannt als EU‑Empfehlung zur SME‑Definition). Demnach zählen Firmen mit bis zu 249 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von maximal 50 Millionen Euro als KMU. Diese Definition ist wichtig, um die ür Unternehmen, um ihre Förderfähigkeit zu prüfen. Auf das Thema Förderung gehen später im Text weiter ein. Es gilt folgende Unterteilung für die sogenannten KMU Schwellenwerte für Einzelunternehmen:

UnternehmensgrößeAnzahl der BeschäftigtenUmsatz pro JahrODER Bilanzsumme pro Jahr
Kleinstunternehmenweniger als 10bis 2 Mio. €bis 2 Mio. €
Kleine Unternehmenweniger als 50bis 10 Mio. €bis 10 Mio. €
mittlere Unternehmenweniger als 250bis 50 Mio. €bis 43 Mio. €

Mittelständische Unternehmen und ihre Relevanz für die deutsche Wirtschaft

KMU sind in Deutschland die häufigste Unternehmensform und stellen damit den Großteil der Arbeitsplätze und Ausbildungsplätze. Aktuelle KMU Fakten vom IfM Bonn lauten:

  • In Deutschland machen die KMU mehr als 99 Prozent aller Unternehmen aus, die der Umsatzsteuerpflicht unterliegen.
  • In ihnen sind über 53 Prozent aller Arbeitnehmer angestellt, die sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind.
  • Die KMU bilden circa 82 Prozent aller Auszubildenden aus.
  • Die wirtschaftlichen Umsätze liegen bei über 27 Prozent des gesamten Umsatzes von Unternehmen in Deutschland.

Aktuelle Herausforderungen von KMU im digitalen Wandel

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stehen in Zeiten der digitalen Transformation vor einer Vielzahl struktureller und operativer Herausforderungen. Spätestens zum Beginn der Corona-Krise mussten sich KMU diesen Problemen stellen. Doch die Mühlen der digitalen Transformation mahlen im Großteil des Mittelstands langsam: Laut dem KfW-Digitalisierungsbericht 2023 investieren nur etwa 28 % der KMU regelmäßig in digitale Technologien. Und das liegt häufig an den gleichen Faktoren: Oft fehlt es an Budget, Zeit oder internem Know-how.

1. Druck zur Digitalisierung durch veränderte Kundenbedürfnisse

Kunden haben heute völlig andere Ansprüche an ein Unternehmen als in früheren Jahren. Sie sind selbst gut vernetzt und es gewohnt sich in einem digitalen Umfeld zu bewegen. Die Erwartung an KMU umfasst entsprechend schnelle Reaktionen sowie digitale Sichtbarkeit von Produkten, Dienstleistungen, Kontaktmöglichkeiten und Kaufabwicklungen.

2. Problem der Personalgewinnung

Laut einer Studie des IfM Bonn war 2024 der Fachkräftemangel eines der größten Wachstumshemmnisse. Gerade kleine HR-Teams haben oft nicht die Kapazität, systematisch Employer Branding zu betreiben oder digitale Recruiting-Prozesse aufzubauen.

3. Verwaltungsbelastung durch Regulierung

Von der DSGVO über die elektronische Arbeitszeiterfassung bis zu komplexen Förderanträgen. Viele KMU arbeiten noch mit papierbasierten Personalakten oder Excel-Listen, was nicht nur ineffizient, sondern auch fehleranfällig ist.

4. Erwartungshaltung von Mitarbeitenden

Flexibilität, Sinnorientierung und moderne Arbeitsmodelle wie Homeoffice oder hybrides Arbeiten sind längst nicht mehr nur Wunsch, sondern Standard. Wer diese Erwartungen nicht bedienen kann, verliert an Attraktivität – gerade im Wettbewerb mit großen Unternehmen oder Start-ups.

5. Integration neuer Softwarelösungen in bestehende IT-Infrastrukturen

Die Integration neuer Tools in bestehende IT-Infrastrukturen stellt viele KMU vor Herausforderungen. Fehlende API-Schnittstellen, veraltete Systeme oder isolierte Softwareinseln können die Einführung moderner Anwendungen erschweren. Gerade bei cloudbasierten HR-Software-Lösungen sind jedoch standardisierte Integrationen inzwischen üblich, wodurch auch kleinere Unternehmen vom Zusammenspiel mit bestehenden ERP- oder Zeiterfassungssystemen profitieren und das ohne operative Risiken eingehen zu müssen.

So entlasten KMU ihre HR Abteilung mit einem digitalen Mitarbeiter-Management

Eine digitale Personalverwaltung bietet wesentliche Vorteile für die unternehmenseigenen HR-Prozesse.

  • Die gesamte administrative Mitarbeiterbetreuung wird dank automatisierter Abläufe zeitsparend verwaltet.
  • Personalkosten reduzieren sich wesentlich durch Softwarelösungen, die den erheblichen zeitlichen Aufwand einer Personalverwaltung verringern.
  • Je nach Zugriffsberechtigung können Mitarbeiter ausgewählte Personalprozesse selbst koordinieren und Daten digital bearbeiten.
  • Sämtliche Arbeitsabläufe und Informationen werden nicht mehr in unterschiedlichen Systemen abgelegt, sondern durchgängig zentral gespeichert.
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KMU Förderungen für digitale Transformation

Digitale Transformationsprozesse sind für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) eine Herausforderung und das sowohl organisatorisch als auch finanziell. Um diesen Wandel zu erleichtern, stellt der Staat verschiedene Förderprogramme bereit, die gezielt auf KMU zugeschnitten sind.

Welche Digitalprojekte werden gefördert?

Gefördert werden u. a.:

Einführung digitaler Technologien (z. B. HR-Software, digitale Personalakten, Zeiterfassungssysteme)

  • IT-Sicherheit und Datenschutzmaßnahmen
  • Automatisierung von Geschäftsprozessen
  • Qualifizierungsmaßnahmen für Mitarbeitende im Umgang mit neuen digitalen Systemen
  • Beratungsleistungen durch autorisierte Digitalisierungspartner

Voraussetzung ist, dass das Unternehmen die Kriterien der KMU-Definition der EU-Kommission erfüllt (oben genannt). Der Antrag muss vor Projektbeginn gestellt werden und kann nur über autorisierte Beratungspartner eingereicht werden. Weitere Informationen und Ansprechpartner finden sich direkt beim BMWK oder den regionalen IHKs.

Aktuelle Förderprogramme für KMU (Deutschland), Stand 2025

Programm / InitiativeTräger / ZielgruppeGeförderte MaßnahmenFörderquote / Max. Zuschuss
Mittelstand-Digital – BeratungsnetzwerkBMWK / Bundesweit, alle KMUStatus- & Potenzialanalysen, Qualifizierungs- & Umsetzungsbegleitung, IT‑Sicherheitsberatung über Mittelstand-Digital ZentrenKostenlos nutzbar, Evaluation zeigt hohe Wirkung (Bundeswirtschaftsministerium)
BAFA‑Förderung UnternehmensberatungBAFA / KMU deutschlandweitBeratungsleistungen für neue digitale Geschäftsmodelle und TransformationBis zu 80 % Zuschuss, Stand Juni 2025 (BAFA)
KfW‑Innovationskredit / DigitalisierungKfW über Hausbank / KMU mit InnovationsvorhabenFinanzierung digitaler Investitionen inkl. Software, Hardware, KI-AnwendungenZinsvergünstigung: Zuschuss von 3–5 % des Kreditbetrags, max. 200.000 € (Deutsche Handwerks Zeitung)

Disclaimer

Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass die Inhalte unser Internetseite einem unverbindlichen Informationszweck dient und entsprechend keiner offiziellen Rechtsberatung gleichkommt. Das beinhaltet auch Beiträge zu rechtlichen HR-Themen, deren Inhalt eine individuelle und verbindliche Rechtsberatung nicht ersetzt. Aus diesem Grund sind alle angebotenen Informationen ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Die Inhalte unserer Internetseite werden allerdings mit größter Sorgfalt recherchiert.

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