Employer Branding Konzept für KMU: Digital und analog

Employer Branding, zu deutsch Arbeitgebermarke, ist nicht nur ein Buzzword, es ist eine der effektivsten Methoden, um dem Personalmangel entgegenzuwirken und langfristig den Erfolg eines Unternehmens sicherzustellen. Deshalb tauchen wir in diesem Leitfaden tief in die Entwicklung von Employer-Branding-Strategien ein, betrachten praktische Maßnahmen und zeigen, wie diese in der Praxis umgesetzt werden können.


Employer Branding: Talente begeistern und binden

Das Wichtigste in Kürze

  • Employer Branding beschreibt die strategische Positionierung und Wahrnehmung eines Unternehmens.
  • Ein starkes Employer Branding bietet Vorteile im Wettbewerb um Talente auf dem Markt.
  • In 3 einfachen Schritten gelangen Sie zu einer erfolgreichen Employer Branding Strrategie.
  • Digitale Maßnahmen spielen für das Konzept eine immer größere Rolle, um Reichweite und Sichtbarkeit zu erhöhen.

Employer Branding Definition

Grundsätzlich dreht sich beim Employer Branding alles um die strategische Positionierung und Wahrnehmung eines Unternehmens. Sowohl nach außen als auch nach innen. In anderen Worten: Es werden konkrete Maßnahmen umgesetzt, damit ein Unternehmen von den eigenen Mitarbeitenden, aber auch im Markt auf die gewünschte Art und Weise wahrgenommen wird.

Warum ist Employer Branding so wichtig?

Ein Teilbereich, der für das Entwickeln einer Employer Branding Strategie oft eine sehr wichtige Rolle spielt, ist das Recruitment. Denn eine starke Arbeitgebermarke bildet die Grundlage für nachhaltigen Erfolg in der Gewinnung von Talenten und zahlt darauf ein, dass Ihr Unternehmen ein gefragter Arbeitgeber im Mark ist.

Im Umkehrschluss bedeutet das zum Beispiel das Employer Branding in der Pflege zunehmend an Bedeutung gewinnt, da Fachkräfte in dieser Branche stark nachgefragt sind. Unternehmen im Gesundheitswesen müssen ihre Arbeitgeberattraktivität gezielt kommunizieren, um qualifizierte Pflegekräfte zu gewinnen und zu halten.

Ein starkes Employer Branding bietet für jede Branche zahlreiche Vorteile:

  • Talentgewinnung: Unternehmen mit einer klaren, attraktiven Arbeitgebermarke gewinnen Bewerber leichter und schneller.
  • Mitarbeiterbindung: Zufriedene und engagierte Mitarbeitende bleiben länger im Unternehmen, was Fluktuation reduziert und Kosten spart.
  • Wettbewerbsvorteil: Eine positive Arbeitgebermarke stärkt die Position am Markt gegenüber Mitbewerbern.
  • Unternehmenskultur: Employer Branding unterstützt die interne Kultur und das Engagement der Belegschaft.
  • Digitale Reichweite: Durch digitale Employer-Branding-Maßnahmen (Social Media, Online-Karriereplattformen, digitale Kampagnen) lässt sich die Sichtbarkeit signifikant erhöhen und gezielt Talente ansprechen.

Wichtig: Je nach wirtschaftlicher Lage, veränderten Erwartungen von potenziellen Talenten oder auch den Beschäftigten, sollte sich auch die Strategie hinter dem Employer Branding eines Unternehmens kontinuierlich weiterentwickeln.

Muss Employer Branding politisch sein?

Die kurze Antwort: Nein. Unternehmen mit einer starken Employer Brand müssen nicht zwingend auch aktiv einen politischen Standpunkt vertreten. Im Zentrum stehen allerdings die Werte, die das Unternehmen vertritt und in der Unternehmenskultur auch entsprechend lebt. Und an der Stelle knüpfen gewisse sozialpolitische Themen an. Der Übergang kann hier also im Zweifel fließend sein.

Strategie entwickeln in 3 Schritten

Die Basis für ein erfolgreiches Employer Brandings ist immer eine durchdachte Strategie und ein zugrundeliegendes Konzept. So können Unternehmen konkrete Maßnahmen entwickeln, die auf einem konsistenten Fundament aufbauen. Eine klare Vision, definierte Werte und messbare Ziele sind dafür essenziell.

1. Status Quo Analyse

Eine gründliche Analyse der Ausgangslage liefert ein realistisches Bild der aktuellen Arbeitgebermarke und identifiziert Schwachstellen und Potenziale. Eingeteilt wird die Analyse in intern und extern:

Interne Analyse

  • Mitarbeiterbefragungen: Regelmäßige Umfragen messen die Zufriedenheit und das Engagement der Mitarbeitenden. So können Sie identifizieren, was die Angestellten an Ihrem Unternehmen schätzen und welche Verbesserungswünsche bestehen.

  • Exit-Interviews: Um wiederkehrende Muster oder Probleme erkennen zu können, macht es Sinn, die Gründe für das Verlassen des Unternehmens ausführlich zu erfragen und zu analysieren.

  • Unternehmenskultur: Analysieren Sie hier nun die bestehenden Werte, Normen und Verhaltensweisen innerhalb des Unternehmens. Dies kann durch Fokusgruppen, Workshops oder Interviews mit Führungskräften und Mitarbeitenden erfolgen.

Externe Analyse

  • Wettbewerbsanalyse: Dazu gehört, die Positionierung anderer Unternehmen zu verstehen, die als attraktive oder moderne Arbeitgeber in der Branche gelten. Untersuchen Sie, welche Maßnahmen diese Unternehmen nutzen, um ihr Arbeitgeberimage zu stärken, wie sie ihre Arbeitgebermarke aufbauen und welche Kanäle sie für Employer Branding und Recruiting einsetzen.

  • Öffentliches Feedback von Mitarbeitern: Behalten Sie ein Auge auf öffentliche Bewertungsportale, auf denen Arbeitgeber anonym bewertet werden können. Zum Beispiel sieht man auf Kununu Meinungen von aktuellen und ehemaligen Mitarbeitenden sowie Bewerbenden. Berücksichtigen Sie dabei sowohl positive als auch negative Rückmeldungen.

  • Öffentliches Feedback von Kunden: Nutzen Sie Bewertungsplattformen wie OMR Reviews, um zu verstehen, was Kunden an Ihnen zu schätzen wissen und wo potenziell Verbesserungspotenzial besteht.

2. Vision, Mission und Werte definieren

Die Vision, Mission und Werte sind eng mit Ihrer Employer Value Proposition - oder auch Ihrem Nutzenversprechen an die Mitarbeitenden - verknüpft.

Letzteres beschreibt die Alleinstellungsmerkmale Ihres Unternehmens und liefert ein Bild darüber, was aktuelle und zukünftige Arbeitnehmer von der Zusammenarbeit in Ihrem Unternehmen erwarten können. Und das wiederum steht in direktem Zusammenhang mit der Identität, den Werten und der Kultur Ihres Unternehmens.

EVP entwickeln Basierend auf den Ergebnissen der Status Quo Analyse haben Sie alles, was Sie brauchen, um eine klare und überzeugende EVP zu erarbeiten. Dabei dreht sich alles darum, die Werte von Ihnen als Arbeitgeber klar und deutlich herauszustellen.

Kernbotschaft Formulieren Sie prägnante Botschaften, die die EVP unterstützen. Diese sollten auch Aspekte wie Karrieremöglichkeiten, Unternehmenskultur, Work-Life-Balance , Weiterbildungsmöglichkeiten und andere Benefits in Ihrem Unternehmen umfassen.

Beispiel EVP von HRlab Wir sind ein starkes, internationales Team und vereinen modernstes technologisches Wissen mit langjähriger Erfahrung im Personalwesen. Besonders wichtig sind uns dabei flexible Arbeitsbedingungen, ein positives Arbeitsklima und ein starkes Miteinander.

3. Ziele & Maßnahmen definieren

Indem Sie zu Beginn konkrete Ziele für Ihr Employer Branding setzen, lässt sich auch der Erfolg der Maßnahmen messen. Gleichzeitig stellen Sie so sicher, dass die Maßnahmen auf die gewünschten Ergebnisse ausgerichtet sind.

Wichtig: Formulieren Sie sowohl kurzfristige als auch langfristige Ziele. Denn ein Employer Branding Konzept ist nicht von heute auf morgen umgesetzt. Aber natürlich gibt es die Möglichkeit für schnelle Erfolge.

Praxis-Tipp: Um sicherzustellen, dass Ziele klar verständlich und messbar sind, bieten sich Methoden wie die SMART Methode verwenden.

5 konkrete Maßnahmen digital und analog

Nachdem die Strategie hinter den gesetzten Zielen klar ist, dreht sich nun alles darum, die richtigen Maßnahmen zu erarbeiten und vor allem erfolgreich umzusetzen.

1. Zielgruppe definieren

Zielgruppenanalyse Bestimmen Sie, welche Zielgruppen für Ihr Unternehmen besonders wichtig sind (z.B. Hochschulabsolventen, Fachkräfte, Führungskräfte). Erstellen Sie detaillierte Zielgruppenprofile (Personas), um die Bedürfnisse und Erwartungen der Zielgruppe besser zu verstehen.

Tipp: Nutzen Sie Daten aus Bewerbermanagementsystemen wie in HRlab, um Bedürfnisse, Interessen und bevorzugte Kanäle der Zielgruppe datenbasiert zu analysieren.

Kanalanalyse Wählen Sie die Kanäle aus, die Ihre Zielgruppen am besten erreichen. Dies können Social Media Plattformen (LinkedIn, Facebook, Instagram), die Unternehmenswebsite, Karrieremessen, Fachzeitschriften, Online-Jobbörsen oder Mitarbeiterempfehlungsprogramme sein.

HR-Software unterstützt hier durch Tools für Multi-Channel-Posting, Reichweitenanalyse und Tracking, welche Kanäle die besten Bewerber:innen liefern.

Recruiting optimieren mit HRlab

Mit HRlab können Sie eine Karriereseite auf Ihrer Website erstellen, die ein eigenes Jobportal für Ihre offenen Stellenanzeigen bietet. Und das beste: Das Tool ist intuitiv und erfordert keine IT-Kenntnisse!

Karriereseite, Einfache Konfiguration mit HRlab

2. Recruiting optimieren

Bewerbungsprozess

  • Gestalten Sie Bewerbungsprozesse einfach, transparent und positiv. Automatisieren Sie Bestätigungen, Erinnerungen oder Follow-ups.
  • HR-Software (ATS) unterstützt bei Bewerbermanagement, Interviewplanung, automatisierter Kommunikation und Datenauswertung zur Optimierung der Candidate Journey.

Karriereseiten und Jobanzeigen

  • Attraktive Karriereseite: Gestalten Sie die Karriereseite Ihrer Unternehmenswebsite ansprechend und informativ. Stellen Sie Informationen zur Unternehmenskultur, Karrieremöglichkeiten und aktuellen Stellenangeboten bereit.

  • Praktisch: HR Software wie HRlab bieten integrierte Karriereseiten für Ihre Unternehmenswebsite.

  • SEO und Jobanzeigen: Nutzen Sie Suchmaschinenoptimierung (SEO) und ansprechende Jobanzeigen, um die Sichtbarkeit Ihrer Stellenangebote zu erhöhen und die richtigen Kandidaten anzuziehen.

3. Mitarbeiter involvieren

Interne Kommunikation

  • Transparenz: Kommunizieren Sie die Employer Branding Strategie offen und transparent an alle Mitarbeitenden. Nutzen Sie interne Kommunikationskanäle wie Newsletter, Team-Meetings und Mitarbeiterveranstaltungen.

  • Unternehmenskultur fördern: Organisieren Sie regelmäßige Team-Events, Schulungen und Weiterbildungen, um die Unternehmenskultur zu stärken und das Engagement der Mitarbeiter zu fördern.

Mitarbeitende als Markenbotschafter

  • Schulung und Motivation: Schulen Sie Ihre Mitarbeitenden, um sie zu effektiven Markenbotschaftern zu machen. Motivieren Sie sie, die positiven Aspekte des Unternehmens in Ihren Netzwerken zu teilen.
  • Mitarbeiterempfehlungen: Implementieren Sie Programme, die Mitarbeitende dazu ermutigen, potenzielle Kandidaten aus ihrem Netzwerk zu empfehlen. Belohnen Sie erfolgreiche Empfehlungen durch Boni oder andere Anreize.

4. Kommunikation planen

Sie wissen nun, wen Sie ansprechen wollen, und wo Sie Ihre Zielgruppe erreichen. Und Ihre Mitarbeitenden sind aktiv involviert. Im nächsten Schritt legen Sie konkret fest, wie und durch wen Ihre Inhalte verteilt werden sollen.

Content Strategie

  • Content Pläne: Erstellen Sie detaillierte Pläne für die Erstellung und Veröffentlichung von Inhalten. Diese sollten regelmäßig relevante und attraktive Informationen liefern, die die EVP unterstützen.
  • Content Formate: Nutzen Sie eine Vielzahl von Formaten, um Ihre Botschaften zu vermitteln, wie Blogbeiträge, Videos, Erfolgsgeschichten, Infografiken und Social Media Posts.

Kampagnen

  • Kampagne entwickeln: Entwickeln Sie gezielte Kampagnen, die Ihre Employer Branding Ziele unterstützen. Planen Sie die Kampagnen sorgfältig, inklusive der Zielgruppen, Botschaften, Kanäle, Zeitpläne und Budgets.
  • Kampagne umsetzen: Führen Sie die Kampagnen durch und überwachen Sie deren Fortschritt und Erfolg. Passen Sie die Maßnahmen bei Bedarf an, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

5. Messung und Anpassung von Maßnahmen

Ein erfolgreiches Employer Branding steht nie still. Sind Maßnahmen einmal umgesetzt, gilt es die Effektivität der Maßnahmen kontinuierlich zu analysieren und gegebenenfalls zu optimieren.

KPI-Tracking

  • Feedback und Anpassung Legen Sie Key Performance Indicators (KPIs) zur Messung des Erfolgs der Employer Branding Maßnahmen fest (z.B. Anzahl der Bewerbungen, Mitarbeiterfluktuation, Employer Brand Awareness).
  • Betreiben Sie regelmäßiges Monitoring und Reporting der KPI’s.

Feedback schleifen

  • Holen Sie Feedback von neuen und bestehenden Mitarbeitenden zur kontinuierlichen Verbesserung der Employer Branding Aktivitäten ein.
  • Passen Sie die Strategie basierend auf den gesammelten Daten und Feedback an.

FAQ - Die wichtigsten Fragen auf einen Blick

Beide sind eng verwandt, aber unterschiedlich. Employer Branding fokussiert sich auf langfristige Entwicklung der Arbeitgebermarke, um das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren. Personalmarketing hingegen zielt auf kurzfristige, konkrete Maßnahmen zur Rekrutierung qualifizierter Bewerber. Beide ergänzen sich, um die besten Talente zu gewinnen und zu halten.

Ein Employer Branding Konzept ist eine strategische Planung, die darauf abzielt, das Image und die Wahrnehmung eines Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber zu gestalten und zu kommunizieren. Es umfasst Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitgebermarke, um qualifizierte Talente anzuziehen und bestehende Mitarbeiter zu binden.

Um Employer Branding kümmert sich meist die Personalabteilung in Zusammenarbeit mit der Marketingabteilung.

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