Digitale Personalakte Einführung: Anforderungen & Umsetzung

Die Umstellung auf eine digitale Version der Personalakte erfordert Planung, Verstehen der Anforderung und ein durchdachtes Vorgehen. Wir geben einen Überblick, wie Unternehmen die Einführung einer digitale Personalakte am besten angehen – von der ersten Planung bis zur Umsetzung.


Digitale Personalakte einführen & anlegen

Das Wichtigste in Kürze

  • Grundlage für die Einführung einer digitalen Personalakte ist immer ein Anforderungsprofil.
  • Ein Berechtigungskonzept und eine Verfahrensdokumentation helfen bei der Einhaltung von Richtlinien.
  • Es sollte möglich sein die digitale Personalakte beispielsweise nahtlos mit DATEV zu verbinden.

Planung: Welche Anforderungen soll die digitale Personalakte erfüllen?

Die Einführung einer digitalen Personalakte beginnt nicht mit der Softwareinstallation, sondern mit einer fundierten Planung. Nur wer die eigenen Anforderungen und Rahmenbedingungen klar definiert, findet am Ende eine Lösung, die zu den individuellen internen Prozessen passt – technisch, organisatorisch und rechtlich.

Vor der Ausarbeitung der Anforderungen lohnt sich eine Bestandsaufnahme:

  • Ziele: Soll die digitale Personalakte vor allem Prozesse beschleunigen, die zentrale Datenhaltung verbessern oder den ortsunabhängigen Zugriff ermöglichen?
  • Beteiligte Abteilungen: Wer muss einbezogen werden – HR, IT, Datenschutz, Betriebsrat?
  • Technische Integration: Welche vorhandenen Systeme müssen angebunden werden?

Auf einen Blick: Unser Anforderungskatalog

Um herauszufinden, welche Anforderungen eine digitale Personalakte für ihr Unternehmen am besten löst, bildet ein Anforderungskatalog ein zentrales Fundament. Darin wird festgehalten, welche Funktionen die neue Lösung bieten soll, wie sich bestehende Systeme anbinden lassen und welche internen HR-Prozesse künftig digital abgebildet werden.

Vorlage: Anforderungskatalog HR Software

Funktionale Anforderungen an die digitale Personalakte

Die funktionalen Anforderungen legen fest, wie die digitale Personalakte im Alltag arbeitet. Dazu gehören unter anderem:

Technische Anforderungen

Technische Anforderungen betreffen die Infrastruktur, die Sicherheit und den Betrieb der Lösung. Wichtige Punkte sind:

  • Kompatibilität mit der vorhandenen IT-Umgebung
  • Wahl zwischen Cloud Computing und On-Premises-Betrieb
  • Skalierbarkeit und hohe Performance
  • Single Sign-On (SSO) und Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA)
  • Informationssicherheitsstandards wie ISO 27001
  • Backup- und Disaster-Recovery-Konzepte

Datenschutz- und Compliance-Anforderungen

Eine digitale Personalakte muss höchsten Datenschutzstandards entsprechen, um rechtliche Risiken zu vermeiden. Dazu gehören:

  • DSGVO- und BDSG-konforme Verarbeitung personenbezogener Daten
  • Lösch- und Archivierungsrichtlinien nach HGB und AO
  • Zugriffsschutz, Verschlüsselung und revisionssichere Ablage
  • Audit-Funktionen zur lückenlosen Nachverfolgung

Umsetzung: Schritt für Schritt digitalisieren

Sind die Anforderungen für die digitale Personalakte klar definiert, beginnt der nächste Schritt: die konkrete Umsetzung. Jetzt geht es darum, das ausgewählte System einzuführen, die bestehenden Daten zu übertragen und die neue digitale Struktur mit Leben zu füllen. Heißt: Die Digitale Personalakte wird nun angelegt.

Unser Tipp zur Einführung einer digitalen Personalakte

Involviert verschiedene Mitarbeitergruppen wie zum Beispiel HR, Datenschutz und IT frühzeitig in den Prozess.

Denn jede Gruppe bringt andere Anforderungen mit ein – das hilft, aktuelle Missstände umfassend festzuhalten und gewünschte Funktionen entsprechend zu erfassen.

1. Inhalt festlegen

Bevor Dokumente eingetragen werden, braucht es einen Plan, welche Ordner wo angelegt werden sollen. So stellen Sie sicher, dass alle Informationen leicht auffindbar und korrekt abgelegt sind. Lesen Sie hier mehr zur Struktur einer elektronischen Personalakte.

Wichtig: Jede Mitarbeiterrolle bekommt hierbei ihre eigenen Zugriffsrechte.

2. Berechtigungskonzept erstellen

Nicht jeder darf alles sehen – die Zugriffe müssen klar geregelt und dokumentiert sein.

Typische Zugriffsebenen:

  • Personalabteilung: Vollzugriff
  • Führungskräfte: Zugriff auf die personalrelevanten Informationen der unterstellten Teams (je nach interner Struktur eingeschränkt)
  • Mitarbeitende: Leserechte auf die eigenen personalrelevanten Informationen und Dokumente

Wichtig: Mit der richtigen Software für eine digitale Personalakte im Einsatz stellen Sie auch gleichzeitig sicher, dass alle Änderungen protokolliert werden.

Risiken der digitalen Personalakte

Die Einführung der Personalakte bringt natürlich nicht nur Chancen, sondern auch Risiken. Besonders sensibel ist der Bereich Digitale Personalakte und Datenschutz: Wer darf was einsehen? Werden Dokumente korrekt gelöscht? Auch technische Risiken wie Systemausfälle oder unzureichend geschultes Personal können problematisch sein.

3. Digitalisierung der Daten

Papierdokumente werden nun entweder mit Hilfe eines Scandienstleisters oder intern digitalisiert.

Achten Sie dabei auf:

  • DSGVO-konformes Scannen
  • OCR-Erkennung für durchsuchbare PDF
  • Korrekte Zuordnung zu Personen und Ordnern
  • Einheitliche Dateinamen

4. Dokumente anlegen und einpflegen

Jetzt beginnt die eigentliche Umsetzung: Die digitalen Personalakten werden systematisch angelegt.

Wichtig:

  • Dokumente richtig eintragen und hinterlegen
  • Mitarbeitenden die jeweiligen Berechtigungen zuordnen
  • Kategorien und Ordnerstruktur konsequent anwenden
  • Löschfristen einhalten – idealerweise mit einem automatischen Löschkonzept

Tipp: Wenn Ihre HR-Software Workflows anbietet, können auch Prozesse wie Freigaben, Erinnerungen oder Eskalationen automatisiert werden.

Damit alle Prozesse bei der Einführung einer digitalen Personalakte nachvollziehbar und rechtssicher ablaufen, braucht es eine Verfahrensdokumentation. Sie beschreibt, wie Dokumente angelegt, bearbeitet, archiviert und gelöscht werden – inklusive Verantwortlichkeiten, Zugriffsregeln und technischer Abläufe. Besonders bei Prüfungen oder Datenschutzfragen dient sie als Nachweis für die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.

Kundenerstimme: Was sticht seit der Einführung besonders heraus?

"Für uns sind Dokumentenvorlagen für Arbeitsverträge und digitale Unterschriften, beispielsweise bei datenschutzrechtlichen Dokumenten, sehr praktisch. Genauso, dass Dokumente nach ihrer Vervollständigung auch immer automatisch in der zugehörigen Personalakte abgelegt werden." Jana Eisert, Senior Manager HR & Compliance bei HOLM

Sämtliche Personalstatistiken stets zur Hand.

Digitale Personalakte mit DATEV-Schnittstelle

Viele Unternehmen nutzen DATEV bereits für Lohn- und Gehaltsabrechnung – umso wichtiger ist es, die digitale Personalakte nahtlos mit DATEV zu verbinden.

Ob über DATEV LODAS, Lohn und Gehalt oder Unternehmen online: Wichtig ist, dass die digitale Personalakte sich direkt in die DATEV-Umgebung integrieren lässt.

Dabei sollten frühzeitig folgende Punkte geprüft werden:

  • Schnittstellenfähigkeit der Aktenlösung (z. B. über DATEV-Connect)
  • Zugriffsrechte und Freischaltung für Mandanten oder Steuerberater
  • Ablagestruktur und Dokumententypen, die mit DATEV kompatibel sind
  • Automatische Dokumentenübernahme (z. B. Lohnabrechnungen, Verträge)

Ist die Integration sauber umgesetzt, können relevante HR-Prozesse wie zum Beispiel die vorbereitende Lohnabrechnung mit wenigen Klicks an DATEV übergeben werden – sicher, gesetzeskonform und ohne manuelle Doppeleingaben.

Digitale Unterschrift vereinfacht die Einführung einer digitalen Personalakte

Viele Dokumente einer Personalakte müssen rechtlich verbindlich unterzeichnet werden – zum Beispiel Arbeitsverträge, Zusatzvereinbarungen oder Zielvereinbarungen.

Damit das auch mit digitalen Systemen ohne Probleme möglich ist, können Unterschriften auch direkt im Workflow abgebildet werden. Die digitale Unterschrift kann so zum Beispiel direkt in Abläufe eingebunden werden, die Unterschriften benötigen. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn eine Zusatzvereinbarung aktualisiert und unterschrieben werden muss.

Der Vorteil davon: So entsteht ein durchgängiger, transparenter Workflow, der sich nahtlos in den Alltag integriert. Wichtig ist, dass solche Prozesse immer auch nachvollziehbar und revisionssicher dokumentiert werden.

6 Schritte zur digitalen Personalakte

Wir von HRlab nehmen Sie bei der Einführung einer digitalen Personalakte an die Hand: Lesen Sie in unserem Whitepaper, wie Sie die digitale Personalakte in 6 Schritten einführen.

6 Schritte zur digitalen Personalakte

Disclaimer

Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass die Inhalte unser Internetseite einem unverbindlichen Informationszweck dient und entsprechend keiner offiziellen Rechtsberatung gleichkommt. Das beinhaltet auch Beiträge zu rechtlichen HR-Themen, deren Inhalt eine individuelle und verbindliche Rechtsberatung nicht ersetzt. Aus diesem Grund sind alle angebotenen Informationen ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Die Inhalte unserer Internetseite werden allerdings mit größter Sorgfalt recherchiert.

Newsletter

Von HR-Expertenwissen profitieren

Der HRlab Newsletter ist der perfekte Ort um sich über relevante Themen der HR-Welt zu informieren. Unser HR-Wissen gebündelt für Sie abrufbar.

HRlab Logo

Die flexible All-in-One HR Software für den modernen Mittelstand

Stephan Frank Überwachter Datenschutz 2025
Addison OneClick Schnittstellenpartner - Wolters Kluwer
OMR Top Rated HR Software Q3 2023
OMR Top Rated HR Software Q2 2024
OMR Top Rated HR Software Q1 2025

© 2025, HRlabImpressumDatenschutz
Play Store HRlabApp Store HRlab