Studie des Monats: Candidate Experience 2023 Teil 2

Georg Salzmann

Georg Salzmann

28. Oktober 2023 • 4 Minuten Lesezeit

Wie bereits im ersten Teil der Candidate Experience festgestellt, bleibt der Arbeitsmarkt auch im Jahr 2023 kandidatenorientiert. Somit ist es für den Erfolg im Recruiting essentiell, die Perspektive der Jobsuchenden einzunehmen. Und genau hier hilft Softgarden mit ihren neuesten Erkenntnissen!


Candidate Experience Teil 2

Wie von uns bereits im Ersten Teil erwähnt, werden die Ergebnisse der Candidate Experience Studie 2023 von Softgarden in zwei Teilen veröffentlicht. Im zweiten Teil geht es um Emotionen, Jobinterviews und den Onboardingprozess. Auch hierfür wurden die selben 3.811 echten Bewerber befragt und wir haben wieder für Sie die wesentlichen Veränderungen und Erkenntnisse im Folgenden zusammengefasst.

Emotionen im Bewerbungsprozess

Bewerbungen können eine Nervenaufreibende Angelegenheit sein. Kein Wunder, dass hierbei viele Emotionen mit im Spiel sind. Das bestätigen auch die Ergebnisse der Befragung: knapp Zwei Drittel der Befragten erleben starke emotionale Verbindungen zu ihren Bewerbungen. Hierbei handelt es sich, ebenfalls bei Zwei Dritteln, um eine Verbindung mit positiven Gefühlen!

Im Vergleich zu einer älteren Softgarden-Studie aus dem Jahr 2016 ist dieser Wert zwar leicht gesunken - jedoch lässt sich daraus schließen, dass die Arbeitgebenden trotz marktbedingt gestiegener Arbeitsansprüche das Zufriedenheitsniveau ingesamt halten konnten.

Einführung ins Recruiting mit Tipps und Tools

Recruiting fasst die Aktivitäten zusammen, die einem Unternehmen zu neuen Mitarbeitenden helfen. Das Bewerbermanagement in der digitalen Welt wird oft auch als E-Recruiting bezeichnet.

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Job Interviews

Das Jobinterview stellt die Schlüsselebene dar, in der Bewerbungen mit intensiven Emotionen verknüpft sind. Doch welche Verhaltensweisen seitens des Unternehmens werden hier zu sogenannten "Showstoppern" für die Kandidaten?

Showstopper

Über die Geschlechter hinweg zeigt sich zweierlei: Zum einen sind Jobsuchende oft enttäuscht, wenn Unternehmensvertreter ihnen nicht klar vermitteln können, worin ihre zukünftige Aufgabe besteht (50,2%). Hierbei zeigt sich, dass Frauen (56,0%) häufiger von dieser Enttäuschung betroffen sind als Männer (45,3%).

In ihrem letzten Vorstellungsgespräch empfand beinahe ein Viertel der Kandidaten, dass die Unternehmensvertreter sie in eine untergeordnete Position drängten. Zusätzlich gaben 29,1% an, dass ihre Gesprächspartner nicht ausreichend erklären konnten, worin die Aufgabe genau besteht. Diese Zahlen wirken verwunderlich, besonders in Zeiten, in denen Arbeitgebende häufig über Fachkräftemangel klagen.

Online oder Präsenz Dass Corona den Arbeitsmarkt und seine Methoden verändert hat, ist offensichtlich. Dazu gehören natürlich auch die Job-Interviews. Aber wie führen Kandidaten diese denn am liebsten? Grundsätzlich sind die Meinungen hierbei recht ausgeglichen aufgeteilt.

Aber: Digitale Interviews als Bestandteil des Auswahlprozesses werden mittlerweile allgemein von einer großen Mehrheit akzeptiert. Besonders bei Bewerbenden unter 24 Jahren gibt es eine erhöhte Präferenz für digitale Jobinterviews, da sich 19,3% von ihnen wünschen, dass beide Gespräche in digitaler Form stattfinden.

Studie des Monats: Candidate Experience 2023

Hier ist der erste Teil der Candidate Experience 2023, in dem es vor allem um die Jobsuche, den Bewerbungsprozess und die Eigenmedien wie Stellenanzeigen und die Karriereseite geht.

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Onboarding

Besonders intensiv wird der Onboarding-Prozess behandelt. Und das aus gutem Grund: Der Anteil an den sogenannten "Wackelkandidaten" hat sich seit 2018 mehr als verdoppelt.

Wackelkandidaten? Hierrunter versteht man generell Kandidaten, die innerhalb der ersten 100 Tage Kündigen - oder die Stelle gar nicht erst antreten.

Im Falle der Befragung hat ein bemerkenswerter Anteil von 21% der Jobsuchenden innerhalb der ersten 100 Tage nach Stellenantritt ihren Arbeitsplatz aufgegeben. Dieser Prozentsatz ist seit dem Frühjahr 2022 erneut gestiegen und hat sich seit 2018 beinahe verdoppelt.

Zudem hat mehr als jeder Zehnte bereits nach Vertragsabschluss eine zuvor angenommene Stelle wieder gekündigt oder gar nicht erst angetreten. Zusätzlich befanden sich 7,7% schon einmal kurz davor, eine Position nicht anzutreten.

Dies verdeutlicht, dass das Recruiting nach Vertragsunterzeichnung noch nicht abgeschlossen ist. Diese Tatsache ist besonders in Anbetracht der aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt relevant. Denn: Für diejenigen, die ihren Job trotz Vertragsunterzeichnung nicht angetreten haben, ist "ein attraktiveres Jobangebot" mit 41,3% die Hauptmotivation.

Die Relevanz des Onboarding Prozesses

Interessanterweise sind 45,0% derjenigen, die bereits einmal eine Stelle trotz Vertragsunterschrift nicht angetreten oder gekündigt haben, der Überzeugung, dass der Arbeitgebende Maßnahmen ergreifen konnte, um den Abbruch zu verhindern.

In diesem Sinne, möchten wir auf unseren Artikel zum Thema Onboarding hinweisen. Diesen finden sie hier. Die ganze Studie können Sie hier herunterladen.

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