Fachkräftemangel in Deutschland

Eine der größten Herausforderungen für den Arbeitsmarkt ist der Mangel an Fachkräften. Fachkräftemangel: Ursachen, Auswirkungen und Maßnahmen


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Eine der größten Herausforderungen für den Arbeitsmarkt ist der Mangel an Fachkräften, von dem zunehmend mehr Branchen und Berufsgruppen betroffen sind. Es gilt die Ursachen zu verstehen und gezielte Maßnahmen zu entwickeln, um sinnvoll auf den Fachkräftemangel reagieren zu können. Arbeitgeber sind aufgefordert, bestehende Mitarbeiter zu binden und Neueinsteiger über ein ansprechendes Arbeitsumfeld zu gewinnen.

Fachkräftemangel Definition

In zahlreichen Branchen und Berufsgruppen besteht regelmäßig eine Nachfrage nach Arbeitskräften mit einer beruflichen Qualifikation (sogenannte Fachkräfte). Die Qualifikation steht entweder im Zusammenhang mit einer anerkannten Ausbildung oder einem passenden akademischen Abschluss. Ist die Nachfrage höher als das verfügbare Angebot an ausgebildeten Personen, besteht entsprechend ein Mangel an Fachkräften. Im internationalen Kontext wird hierfür der Begriff für Fachkräftemangel English verwendet: skilled workers shortage.

Damit von einem tatsächlichen Fachkräftemangel die Rede sein kann, muss die Nachfrage nach Arbeitskräften langfristig beziehungsweise dauerhaft über dem Angebot verfügbarer Personen liegen. Es kommt infolge zu einer Mangelsituation, die nachhaltige Auswirkungen auf den jeweiligen Wirtschaftszweig haben kann.

Fachkräftemangel Ursachen

Zu den primären Gründen für den Fachkräftemangel in Deutschland zählt der demografische Wandel, die Bevölkerungsentwicklung in den nächsten Jahrzehnten, vor allem in Bezug auf das Lebensalter. Die Alterung der Gesellschaft trägt dazu bei, dass die Anzahl der Erwerbstätigen im weiteren Verlauf sukzessive sinken wird.

Das Wirtschaftswachstum ist in den letzten Jahren durch Fachkräfte aus der Europäischen Union deutlich gestiegen. Selbst dieser Umstand kann jedoch den Fachkräftemangel, angesichts der Überalterung, nicht ausgleichen.

Eine weitere Ursache liegt in der Veränderung der Ausbildungssituation. Immer mehr junge Menschen streben das Abitur und ein anschließendes Hochschulstudium an. Der Fachkräftemangel besteht zwar auch im akademischen Bereich, allerdings zu einem großen Anteil auch in Ausbildungsberufen. Der Markt trifft insgesamt auf eine geringer werdende Anzahl an Jugendlichen, die ihrerseits seltener einen Beruf ergreifen, der vom Fachkräftemangel betroffen ist.

Berufe und betroffene Branchen

MINT Berufe

Stark betroffen vom Fachkräftemangel sind Berufsgruppen, die zu den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) gehören. Die damit verbundenen Branche der Industrie wächst mehr, als Absolventen aus den entsprechenden Studiengängen vorhanden sind.

Gesundheitswesen

Ein weiterer großer Bereich ist das Gesundheitswesen, hier vor allem Fachkräfte aus der Alten- und Krankenpflege. Hauptverantwortlich für den Mangel sind die ungünstigen Arbeitsbedingungen und das geringe Einkommen. Zunehmend weniger junge Menschen wollen einen Gesundheitsberuf erlernen und viele der bereits ausgebildeten Fachkräfte wechseln mit der Zeit in andere Branchen.

Logistikbranche

Die Logistikbranche beklagt ebenfalls einen hohen Mangel an ausgebildeten Kräften, vor allem Fernkraftfahrer für den Versandhandel. Hier besteht ein sehr hoher Bedarf, da immer mehr Menschen ihre Produkte online erwerben.

Handwerksberufe

Auch dem Handwerk fehlt der Nachwuchs. Obwohl die Gehälter und die beruflichen Perspektiven als gut gelten, interessieren sich mehr jungen Menschen für ein Studium und weniger für einen handwerklichen Ausbildungsberuf.

Auswirkungen des Fachkräftemangels

Ein Mangel an Fachkräften in einem Unternehmen erschwert dessen Möglichkeiten für Innovationen und Wachstum. Eine unzulängliche Menge an ausgebildetem Personal stellt vor diesem Hintergrund ein Problem in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit eines Betriebs dar. Fehlende Fachkräfte erschweren die Möglichkeit lukrative Aufträge anzunehmen und Lieferketten einzuhalten. Unternehmen müssen im Ernstfall ihre Produktionen reduzieren und ihr Dienstleistungsangebot verringern.

Häufig versuchen Firmen den Mangel an Fachkräften durch Überstunden abzufedern. Die Erwartung, konstant über die vertraglichen Stunden hinaus zu arbeiten, sorgt häufig für ein negatives Arbeitsklima und im weiteren Verlauf unzufriedene Angestellte. Die Work-Life-Balance wird nachhaltig gestört, die Attraktivität von Arbeitgebern sinkt. Kündigungen sind die Folge, ein Teufelskreis entsteht.

Sinnvolle Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel

Unternehmen können selbst viel dafür tun, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Hier ist aktives Handeln gefragt, damit aus den eigenen Reihen heraus Perspektiven erwachsen, die nicht nur die Firma für Mitarbeiter interessant macht. Zusätzlich entsteht eine Außenwirkung, die neue Fachkräfte anlockt.

Die wichtigste und sinnvollste Option für Betriebe ist das Schaffen von Rahmenbedingungen, die Mitarbeitern das Erwerben ihrer beruflichen Qualifikationen im Unternehmen selbst ermöglichen. Das damit verbundene Investieren in die Aus- und Weiterbildung der eigenen Angestellten sorgt dafür, dass ein möglicher Fachkräftemangel in der Firma gar nicht erst entsteht.

Employee Experience: Ganz so einfach ist es nicht

Als Employee Experience wird das Empfinden der Mitarbeiter:innen bezeichnet. Um eine gute Employee Experience zu ermöglichen, ist es von großer Bedeutung, die Arbeitnehmer und ihre Bedürfnisse zu kennen. Wie eine gute Employee Experience gewährleistet werden kann & wie ein HR-System dabei helfen kann, schildern wir für Sie in diesem Artikel.

Employer-Branding-Tipps

Darüber hinaus ist ein Investieren in sinnvolle Marketingkonzepte hilfreich, die den Bekanntheitsgrad von Unternehmen steigern. Das Stichwort „Employer Branding" (deutsch: Arbeitgebermarkenbildung) ist gegenwärtig in aller Munde. Im Fokus steht hierbei das Unternehmen als attraktive Arbeitgebermarke, die sich von Mitbewerbern positiv abhebt. Langfristig lassen sich die Kosten für Maßnahmen der Personalrekrutierung senken, da Initiativbewerbungen zunehmen und passende Bewerberprofile entstehen.

Ein weiterer Punkt: Eine alternde Belegschaft, die in den Ruhestand geht, lässt sich länger im Beruf halten, wenn es Modelle wie Altersteilzeit als Option gibt. So kann nicht nur Individuen der Übergang in den Ruhestand leichter gemacht werden, sonder Arbeitgeber profitieren auch von reduziertem Wissensverlust und einer stabilisierten Arbeitskraft im Unternehmen.

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