Intrinsische Motivation fördern - Ein Leitfaden

Die Förderung der intrinsischen Motivation erfordert gezielte Maßnahmen sowohl seitens der Arbeitnehmenden als auch der Arbeitgeber. Dieser Leitfaden zeigt, wie beide Parteien dazu beitragen können, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, in der die intrinsische Motivation einen zentralen Aspekt im Arbeitsalltag einnimmt.


intrinsische Motivation Leitfaden

Das Wichtigste in Kürze

  • Intrinsische Motivation kommt von innen und ist eine der stärksten Antriebskräfte.
  • Ein Arbeitsumfeld, welches die intrinsische Motivation fördert, ist eine Win-Win-Situation.
  • Intrinsisch motivierte Unternehmen können geringere Fluktuationsraten erzielen.

Darum sollte Intrinsische Motivation gefördert werden

Die intrinsische Motivation entsteht von Innen und bewegt Menschen dazu, Tätigkeiten aus einer persönlichen Motivation heraus auszuführen. Das macht sie zu einer der größten Antriebskräfte eines Menschen und auch im Arbeitskontext extrem wichtig.

Denn ob eine intrinsische Motivation vorhanden ist oder nicht, wirkt sich auf Faktoren wie Arbeitszufriedenheit, Produktivität und Engagement der Mitarbeitenden aus. Je stärker ausgeprägt das intrinsische Bedürfnis also im Arbeitsalltag, umso motivierter die Mitarbeiter. Und das zahlt sich im Umkehrschluss für das Unternehmen und den Unternehmenserfolg aus.

Außerdem machen es Fachkräftemangel und hohe Fluktuationsraten für viele Unternehmen immer relevanter, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, was die intrinsische Motivation der Mitarbeitenden fördert und so Mitarbeiter stärker an sie bindet.

Leitfaden für Arbeitgeber

Autonomie

Unternehmensstruktur und Branchen geben häufig vor, wie stark Mitarbeitenden Autonomie im Arbeitsalltag gewährleistet werden kann. Damit ist gemeint, dass der Arbeitgeber den Mitarbeitenden ein gewisses Maß an Vertrauen entgegenbringt und die Freiheit gibt, ihre Aufgaben selbstständig zu erledigen.

Das können flexible Arbeitszeiten mit oder ohne Kernarbeitszeit sein, aber auch schon die Art und Weise, wie Aufgaben ausgeführt werden. Heißt: Klare Ziele und Erwartungen kommunizieren, während der Weg dorthin den Mitarbeitern überlassen bleibt.

Durch diese Vorgehensweise wird das Vertrauen in die Mitarbeitenden gestärkt und ihr Gefühl der Selbstbestimmung gefördert. Falls der Spielraum dafür also vorhanden ist, sollten Arbeitgeber ihren Mitarbeitenden so viel Autonomie wie möglich im Alltag gewähren.

Anerkennung

Um die intrinsische Motivation der Mitarbeitenden zu fördern, ist es auch wichtig, die Bedeutung ihrer Arbeit anzuerkennen und das regelmäßig zu kommunizieren. Das kann beispielsweise in Form von regelmäßigem Feedback passieren. Die Leistung der Mitarbeitenden lässt sich durch Lob, Auszeichnungen oder das Ausdrücken von Dankbarkeit anerkennen. Dadurch stellen Sie außerdem sicher, dass die Mitarbeitenden sich über ihren Beitrag zum Erfolg des Unternehmens bewusst sind.

Weiterentwicklungsmöglichkeiten

Investieren Sie in die Weiterentwicklung Ihrer Mitarbeitenden, indem Sie Fortbildungen, Schulungen und andere Lernmöglichkeiten anbieten. Fördern Sie eine Kultur des Lernens und des Wachstums, die den Mitarbeitenden zeigt, dass Sie ihre persönliche und berufliche Weiterentwicklung schätzen und unterstützen.

Positives Arbeitsumfeld

Sorgen Sie für ein positives Miteinander. Fördern Sie eine Kultur des Respekts, der Zusammenarbeit und der offenen Kommunikation. Organisieren Sie regelmäßige Teambuilding-Aktivitäten und soziale Veranstaltungen, um ein starkes Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln. Stellen Sie sicher, dass Konflikte schnell und fair gelöst werden, um ein harmonisches Arbeitsklima zu gewährleisten.

Beteiligung an Entscheidungsprozessen

Integrieren Sie Ihre Mitarbeitenden in Entscheidungsprozesse, zum Beispiel durch regelmäßige Meetings, Umfragen oder Diskussionsrunden. So spielen auch die Meinungen und Ideen der Mitarbeitenden eine Rolle. Das gibt Mitarbeitenden das Gefühl, dass Wert auf ihre Meinung gelegt wird und sie einen Einfluss auf die Gestaltung ihres Arbeitsumfeldes haben. Und das wiederum erhöht ihre intrinsische Motivation und ihr Engagement.

Leitfaden für Arbeitnehmer

Arbeitgeberwahl

Um sich selbst die besten Chancen auf intrinsische Motivation am Arbeitsplatz zu geben, ist die Wahl des Berufes und des Arbeitgebers entscheidend. Vorab sollte man sich die Frage stellen, was einem wichtig ist, wenn man sich für einen Arbeitgeber entscheidet.

Stimmen die Werte und die Vision des Unternehmens mit den eigenen überein? Wer arbeitet sonst noch im Unternehmen? Wie arbeiten Kollegen miteinander, und welche Strukturen herrschen im Unternehmen?

Dabei ist es von Person zu Person unterschiedlich, welche die entscheidenden Faktoren für einen selbst sind. Aber um die richtigen Grundbausteine für einen intrinsisch motivierten Beruf zu legen, sind diese Punkte ausschlaggebend.

Natürlich hängt es auch von der jeweiligen Branche ab, wie genau die intrinsische Motivation sich gestaltet. Zum Beispiel arbeiten Fachkräfte in der Erziehung, weil sie intrinsisch motiviert sind, pädagogisch zu arbeiten. Oder als Tierarzt, weil sie intrinsisch motiviert sind, mit Tieren zu arbeiten.

Bei diesen Berufen liegt also die intrinsische Motivation bereits im Kern der Berufswahl. Anders ist es vielleicht, wenn jemand in einem Bürojob arbeitet. Hier entsteht die intrinsische Motivation nicht selten durch das Miteinander oder das Zugehörigkeitsgefühl. Oder auch durch die berufliche Perspektive, die der Arbeitgeber einem ermöglicht.

Feedback

Ein wesentlicher Bestandteil der intrinsischen Motivation ist das Gefühl der Selbstbestimmung und der Wertschätzung. Mit Bezug auf den vorigen Punkt wäre also im ersten Schritt wichtig herauszufinden, ob ein zukünftiger Arbeitgeber Wert auf eine Feedbackkultur legt.

Sind Sie bereits in einem Unternehmen beschäftigt, in dem das nicht der Fall ist, lohnt es sich, aktiv auf Ihren Arbeitgeber zuzugehen. Schlagen Sie konkrete Termine für ein Mitarbeitergespräch vor und geben Sie Ihrem Vorgesetzten am besten auch bereits eine grobe Übersicht der Themen, die Sie besprechen wollen. Das kann auch beinhalten, mehr selbstbestimmtes Arbeiten anzufragen und diese Forderung direkt mit Ergebnissen der eigenen Arbeit zu untermauern. Außerdem macht es in dem Zusammenhang natürlich auch Sinn, sich gegenseitig Feedback über die Zusammenarbeit zu geben.

Mitarbeitergespräche

Im Rahmen einer Feedbackkultur legen Sie in HRlab Intervalle für regelmäßige Mitarbeitergespräche einmal fest und profitieren dann von automatisierten Erinnerungen in den jeweiligen Postfächern. Fragebögen dienen als Grundlage für ein erfolgreiches Gespräch und lassen sich jeweiligen Terminen und natürlich Mitarbeitenden flexibel zuordnen. So kann ein regelmäßiger Austausch stattfinden und das Thema Feedback fällt nie unter den Tisch.

Mitarbeitergespräche

Drei Beispiele wie Arbeitgeber die intrinsische Motivation fördern können

Mitarbeitergespräche

Regelmäßige Mitarbeitergespräche sind eine hervorragende Möglichkeit, um die individuellen Motivationen und Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu verstehen.

Dabei geht es nicht nur um Leistungsgespräche, sondern vielmehr darum, einen offenen Dialog zu führen und zuzuhören. So können die intrinsischen Treiber jedes Mitarbeitenden individuell identifiziert werden.

Beispiel: Vierteljährliche Einzelgespräche mit jedem Mitarbeitenden. Während dieser Gespräche spielen persönliche Interessen und Entwicklungswünsche eine konkrete Rolle.

Überblick verschaffen und Motivationshebel identifizieren

Die zuvor gewonnen Erkenntnisse lassen sich im nächsten Schritt übersichtlich auflisten und gegebenenfalls in Themen aufteilen. Je Thema kann nun entsprechend ein Hebel identifiziert werden.

Beispiel: Darunter fällt nicht nur die Arbeitsumgebung, sondern auch die Aufgabenverteilung und die Teamstruktur im Unternehmen. Fehlt einer Gruppe an Mitarbeitenden also zum Beispiel der Austausch im Team, sollten Sie Maßnahmen iddentifizieren, die einen Austausch fördern.

Maßnahmen einsetzen und verfolgen

Nachdem die Motivatoren identifiziert wurden, sollten gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um diese zu unterstützen. Und: Diese nach Einführung auch regelmäßig zu überprüfen und anzupassen, um sicherzustellen, dass sie weiterhin effektiv sind.

Beispiel: Es wurde festgestellt, dass viele Mitarbeitende durch Anerkennung und Feedback motiviert werden. Das Unternehmen führt ein, dass Mitarbeitende regelmäßig für herausragende Leistungen gelobt und ihre Erfolge öffentlich gewürdigt werden. Alle sechs Monate werden Feedbackgespräche geführt, um zu überprüfen, wie die Mitarbeitenden die neuen Maßnahmen wahrnehmen und ob sie sich dadurch motivierter fühlen.

Fazit: Intrinsische Motivation fördern

Die Förderung der intrinsischen Motivation erfordert ein Zusammenspiel zwischen Arbeitnehmenden und Arbeitgeber, denn die Unternehmensstrukturen und individuellen Motivatoren greifen Hand in Hand und funktionieren als Wechselwirkung. Richtig umgesetzt profitieren sowohl die Mitarbeitenden als auch das Unternehmen langfristig von höherer Zufriedenheit, gesteigerter Produktivität und einer stärkeren Bindung an den Arbeitsplatz.

FAQ - Die wichtigsten Fragen auf einen Blick

Indem man Autonomie gewährt, die Bedeutung der Arbeit hervorhebt, kontinuierliche Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten bietet und ein unterstützendes, wertschätzendes Arbeitsumfeld schafft.

Sie führt zu höherer Arbeitszufriedenheit, steigert die Kreativität und das Engagement der Mitarbeitenden, was insgesamt die Effizienz des Unternehmens erhöht.

Höhere Produktivität, geringere Fluktuation, bessere Arbeitsqualität und eine stärkere emotionale Bindung an das Unternehmen, was langfristig den Unternehmenserfolg sichert.

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