Intrinsische Motivation - Definition und Förderung

Im Gegensatz zur extrinsischen Motivation, die von äußeren Faktoren wie Geld oder Anerkennung abhängt, bezieht sich die intrinsische Motivation auf den inneren Antrieb und die Freude, die aus der Tätigkeit selbst entsteht. Wir untersuchen, wie Arbeitnehmende ihre intrinsische Motivation steigern können und wie Arbeitgebende dazu beitragen können, ein motivierendes Arbeitsumfeld zu schaffen.


Intrinsische Motivation - Definition und Förderung

Das Wichtigste in Kürze

Ein gewisser Grad an intrinsischer Motivation in der Arbeitswelt ist entscheidend für den beruflichen Erfolg des Einzelnen sowie des Unternehmens im Ganzen. Im Gegensatz zur extrinsischen Motivation, die auf äußeren Faktoren basiert, entsteht die intrinsische Motivation aus der Freude an der Tätigkeit selbst.

Arbeitnehmende mit einer hohen intrinsischen Motivation verfolgen häufig ihre Leidenschaften, arbeiten sehr selbstbestimmt oder in einem sinnstiftenden Umfeld, nutzen Lernmöglichkeiten und schätzem Anerkennung. Arbeitgeber können dies unterstützen, indem sie autonomes Arbeiten ermöglichen, klare Ziele setzen, die Bedeutung der Einzelnen im Unternehmen betonen und wertschätzen, Weiterentwicklung fördern, Anerkennung aussprechen und eine positive Arbeitskultur schaffen. Eine intrinsisch motivierte Belegschaft führt zu höherer Produktivität, Innovation und langfristigem Erfolg.

Intrinsische Motivation - eine Definition

Intrinsische Motivation basiert auf persönlichem Interesse, Freude an der Tätigkeit und dem Streben nach Selbstverwirklichung. Individuen, die intrinsisch motiviert sind, erleben ein tieferes Engagement und eine höhere Zufriedenheit in ihrer Arbeit. Der erste Schritt zur Steigerung der intrinsischen Motivation besteht darin, die eigenen Leidenschaften und Interessen zu identifizieren. Dies ermöglicht es Arbeitnehmenden, Aufgaben zu finden, die mit ihren individuellen Interessen und Zielen in Einklang stehen.

Unterschied zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation

Die extrinsische Motivation basiert auf äußeren Anreizen oder Belohnungen, die eine Person dazu veranlassen, eine Handlung auszuführen. Ein typisches Beispiel hierfür ist ein Arbeitnehmender, der seine Aufgaben basierend auf dem finanziellen Anreiz von Gehalt oder Boni erledigt. Der Antrieb kommt in diesem Fall aus externen Faktoren, die nicht unmittelbar mit der eigentlichen Tätigkeit verbunden sind.

Der entscheidende Unterschied liegt darin, dass intrinsisch motivierte Handlungen oft langfristig nachhaltiger sind. Denn die innere Befriedigung hält auch dann an, wenn externe Belohnungen nachlassen oder über die Entwicklung der Zeit weniger wichtig werden. Im Gegensatz dazu neigen extrinsisch motivierte Handlungen dazu nachzulassen, wenn die äußeren Anreize abnehmen oder über die Zeit nicht entsprechend zunehmen. In der Realität existiert oft eine Kombination beider Motivationsquellen, wobei der Grad dieser Kombination von individuellen Präferenzen und dem Kontext abhängt.

Intrinsische Motivation fördern

Mit folgenden Tipps können sowohl Arbeitgebende als auch Arbeitnehmende gemeinsam dazu beitragen, die intrinsische Motivation zu fördern.

Selbstbestimmung

Arbeitnehmende sollten bestärkt werden, ihren Arbeitsalltag selbst zu gestalten und Entscheidungen eigenständig zu treffen. Autonomie am Arbeitsplatz ist ein entscheidender Faktor für die intrinsische Motivation. Arbeitgebende können dies fördern, indem sie klare Ziele setzen, aber den Mitarbeitenden gleichzeitig Freiheit bei der Umsetzung lassen. Flexible Arbeitszeiten, Projektbeteiligung und Eigenverantwortung sind nur einige Beispiele zur Förderung von Selbstbestimmung in der Arbeitswelt.

Sinnstiftende Arbeit

Die Verbindung zwischen der eigenen Arbeit und einem höherem Zweck oder größerem Ziel trägt erheblich zur intrinsischen Motivation bei. Arbeitgebende können dies unterstützen, indem sie die Bedeutung der individuellen Beiträge zu organisatorischen Zielen hervorheben. Transparente Kommunikation über die Auswirkungen der Arbeit auf den Unternehmenserfolg stärkt auch die intrinsische Motivation.

Förderung von Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten

Die Möglichkeit zur persönlichen und beruflichen Entwicklung ist ein weiterer Schlüssel zur intrinsischen Motivation. Arbeitnehmende sollten Zugang zu Weiterbildungsmaßnahmen, Schulungen und Mentoring-Programmen haben. Arbeitgebende können Anreize schaffen, um lebenslanges Lernen zu fördern und den Mitarbeitenden die Möglichkeit zu geben, ihre Fähigkeiten zu erweitern.

Betriebliche Weiterbildung

Schon allein aus Gründen des ständigen Wandels auf allen technischen Gebieten wird die Notwendigkeit der Weiterbildung und Fortbildung immer ein aktuelles Thema bleiben. Daher wird von Unternehmen ein gewisses Maß an Wissensmanagement erwartet. Betriebliche Weiterbildung und Fortbildung sind der Schlüssel dazu.

betriebliche weiterbildung

Anerkennung und Wertschätzung

Die Anerkennung der individuellen Leistungen ist ein mächtiges Werkzeug zur Steigerung der intrinsischen Motivation. Arbeitgebende sollten regelmäßig Lob und Anerkennung aussprechen, um den Mitarbeitern das Gefühl zu geben, geschätzt zu werden. Dies schafft eine positive Arbeitsatmosphäre und stärkt das Selbstwertgefühl, was sich wiederum positiv auf die intrinsische Motivation auswirkt.

Schaffung einer positiven Arbeitskultur

Die Arbeitskultur spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung der intrinsischen Motivation. Eine offene Kommunikation, Teamarbeit, Fairness und ein gesundes Arbeitsumfeld sind wichtige Elemente einer positiven Arbeitskultur. Arbeitgebende sollten sicherstellen, dass ihre Unternehmenswerte und Arbeitsweise den Werten und Bedürfnissen ihrer Mitarbeitenden gerecht werden.

Beispiele für intrinsische und extrinsische Motivation und der Zusammenhang

Wie bereits erwähnt, wird die intrinsische Motivation durch persönliches Interesse, Neugierde oder auch der eigenen Kreativität befriedigt. Ein Beispiel aus der Berufswelt kann alleine schon die Berufswahl sein. Aus einer persönlichen Leidenschaft an der Musik wählt jemand einen Beruf die Musikindustrie. Menschen, die in sozialen Berufen arbeiten, tun dies auch in den allermeisten Fällen aus intrinsisch motivierten Beweggründen, weil sie Kraft aus der Arbeit mit Kindern schöpfen oder sich gut fühlen, Menschen im Altersheim zu unterstützen.

Anders verhält es sich mit der extrinsischen Motivation, denn hierbei stehen eben genau die externen Faktoren im Mittelpunkt. Sprich, die nächste Gehaltserhöhung könnte ein Hauptmotivator sein, oder sich im Team zu beweisen oder alternativ auch eine Fortbildung mit Blick auf die nächste Karrierestufe zu machen.

In der Realität sind intrinsische und extrinsische Motivation allerdings eng miteinander verknüpft, denn Menschen können gleichzeitig von beiden Formen der Motivation beeinflusst werden. Zum Beispiel könnte jemand zwar wegen des Gehalts in einem Job gestartet sein (extrinsische Motivation), aber im Laufe der Zeit eine intrinsische Motivation entwickeln, indem die Position in der Firma auch dafür genutzt werden kann, einen bestimmten sozialen Einfluss zu haben. Es gibt also eine gewisse Wechselwirkung zwischen den beiden Motivationsformen, und sie können sich im Verlauf einer Tätigkeit oder Aufgabe verändern.

Fazit

Intrinsische Motivation ist ein entscheidender Treiber für beruflichen Erfolg und persönliches Wohlbefinden. Arbeitnehmende mit einer stark ausgeprägten intrinsischen Motivation, erleben nicht nur mehr Freude an ihrer Arbeit, sondern sind auch produktiver und innovativer. Arbeitgebende spielen eine entscheidende Rolle bei der Schaffung eines Umfelds, das die intrinsische Motivation fördert. Durch die Umsetzung der genannten Maßnahmen können sowohl Arbeitnehmende als auch Arbeitgebende gemeinsam eine positive und motivierende Arbeitskultur gestalten, die langfristigen beruflichen Erfolg ermöglicht.

FAQ

Die wichtigsten Fragen zusammengefasst.

Wie unterscheiden sich intrinsische und extrinsische Motivation? Intrinsische Motivation bezieht sich auf das innere Verlangen oder die Freude, die eine Person aus der Aktivität selbst zieht, ohne auf äußere Faktoren angewiesen zu sein. Extrinsische Motivation hingegen bezieht sich auf Anreize von außen, die dazu dienen, das Verhalten einer Person zu beeinflussen.

Was sind Beispiele für intrinsische und extrinsische Motivation? Intrinsische Motivation: Das Streben nach persönlicher Erfüllung bei der Ausübung von Hobbys, kreativen Aktivitäten oder intellektuellen Herausforderungen. Zum Beispiel die Teilnahme an einer Fortbildung auf Grund von persönlichem Interesse. Extrinsische Motivation: Entspringt äußeren Faktoren - sowohl positiv als auch negativ - und ist entsprechend fremdbestimmt. Zum Beispiel finanzielle Anreize wie der Bonus bei einer gewissen Erreichung von Zielen.

Was ist wichtiger - intrinsische oder extrinsische Motivation? Dies kann je nach Person und Kontext variieren. Oft wird jedoch betont, dass intrinsische Motivation als nachhaltiger und langfristiger angesehen wird, da sie auf persönlicher Befriedigung und Interesse basiert. Eine Kombination aus intrinsischer und extrinsischer Motivation kann in vielen Situationen effektiv sein, um eine breitere Palette von Anreizen und Belohnungen abzudecken.

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