Studie des Monats: Wechselbereitschaft

Georg Salzmann

Georg Salzmann

3. März 2024 • 5 Minuten Lesezeit

Im Auftrag von Onlyfy by Xing befragt das Meinungsforschungsinstitut Forsa seit 2012 regelmäßig Berufstätige aus Deutschland zu Themen wie Jobzufriedenheit, Wechselbereitschaft und Wünschen an künftige Arbeitgeber. Auch dieses Jahr hat die Studie wieder interessante Ergebnisse und bemerkenswerte Entwicklungen.


Studie des Monats zum Thema Wechselwilligkeit

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Großteil der 3200 Befragten ist Zufrieden mit seinem Job
  • Knapp ein Drittel wäre von einem Wechsel dennoch nicht abgeneigt
  • Work Life Balance gewinnt kontinuierlich an Bedeutung
  • Sicherheit ist ein entscheidender Faktor
  • Beim Gehalt gehen die Meinungen stark auseinander

Informationen zur Studie

Im Rahmen der Befragung wurden die Antworten von 200 sozialverpflichtigten Arbeitnehmenden je Bundesland untersucht. Dies umfasste insgesamt 3200 Personen im Zeitraum vom 18. Dezember 2023 bis 11. Januar 2024. Die Fragen drehen sich um die allgemeine Zufriedenheit der Mitarbeitenden, so wie ihre Bereitschaft zu einem Arbeitgeberwechsel.

Zudem wurde untersucht, welche Employee Benefits und Arbeitsmodelle einen Arbeitgeber attraktiver machen. Aus gegebenem Anlass wurde die Studie um die Einschätzung der Arbeitsleistung im Home-Office ergänzt und ob das eigene Gehalt in Anbetracht dessen fair ist.

Zufrieden und wechselwillig - geht das?

Ganze 85% der Befragten gaben an, dass sie mit ihrem Beruf sehr oder eher zufrieden sind. Hier lassen sich bezüglich Geschlecht oder Altersgruppen keine nennenswerten Unterschiede feststellen. Dies spricht für die Qualität der Arbeitsverhältnisse in Deutschland.

Aber: Besser geht natürlich fast immer. Und das zeigt sich auch in der Wechselbereitschaft.

Zwar wollen 61% der Befragten langfristig bei ihrem aktuellen Arbeitgeber bleiben - jedoch gaben 30% an, dass sie offen für einen Wechsel wären (aber noch keine konkreten Schritte unternommen haben). Und hier ist in Anbetracht der Altersgruppen ein Motiv zu erkennen: Ganze 49% der 18-29 Jährigen sind bereit für eine neue berufliche Herausforderung. Das belegt die steigenden Ansprüche der heranwachsenden Generationen an ihre Arbeitgeber.

Gen Z: Die Wegbereiter der Digitalen Revolution

Trotz ihrer Unterschiede teilen Gen X, Gen Y und Gen Z einige gemeinsame Trends. Die Forderung nach flexiblen Arbeitsbedingungen, die Betonung von Work-Life-Balance und der Wunsch nach Arbeit mit Sinn sind Aspekte, die in allen Generationen eine wichtige Rolle spielen. Unternehmen sollten darauf abzielen, diese Gemeinsamkeiten zu nutzen und eine integrative Arbeitskultur zu schaffen.

Gen Z

Die Angst vor der Kündigung

Aufgrund der wirtschaftlichen Situation in Deutschland könnte man annehmen, dass viele Angestellte Angst um ihren Arbeitsplatz haben. Falsch gedacht: Bemerkenswerte 94% haben gar keine bis geringe Befürchtungen, dass Sie in diesem Jahr gekündigt werden könnten.

Sicherheit ist das Wichtigste

Kein Wunder, dass fast alle Befragten keine Angst um ihren Arbeitsplatz haben, denn: Sicherheit scheint bei der Berufswahl ein riesiger Faktor zu sein.

Im Rahmen der Befragung zur Berufswahl wurden den Teilnehmern 18 Auswahlmöglichkeiten vorgelegt. Diese bestanden aus Aspekten, die ein Arbeitgeber auf jeden Fall bieten sollte. Wenig überraschend an erster Stelle: ein langfristig sicherer Job. Ganze 69% gaben hier an, dass dies ein entscheidender Faktor ist. Dicht darauf folgen ein gutes Führungsverhalten (66%) und ein höheres Gehalt (61%). Aber auch die Möglichkeit der flexiblen Arbeitszeiteinteilung (ebenfalls 61%).

Gehalt wird immer wichtiger

Eine deutliche Veränderung der Prioritäten ist bezüglich der Entlohnung zu erkennen. Eine logische Schlussfolgerung in Zeiten der Inflation, denn: Ein höheres Gehalt ist 62% der Befragten innerhalb der letzten 5 Jahre wichtiger geworden, wenn es um die Wahl des Arbeitgebers geht. Die Menschen wollen nicht nur mehr Geld, sondern brauchen es.

Auch interessant: Der Faktor “gutes Führungsverhalten” gewinnt besonders bei den unter 30-Jährigen an Bedeutung.

Was macht einen Arbeitgeber attraktiv?

Im Rahmen dieser Befragung gibt es einen klaren Sieger. Und auch hier ist es wenig überraschend: 67% halten die flexible Arbeitszeitgestaltung als Anziehungsfaktor #1. Das entspricht der Erkenntnis, dass der Mensch im Laufe der Zeit immer mehr Wert auf eine ausgeglichene Work-Life-Balance legt. Der Wunsch, seine Arbeit an sein Leben anzupassen und nicht andersherum, gewinnt kontinuierlich an Bedeutung.

An zweiter Stelle steht das ortsunabhängige Arbeiten mit nur 46%. Setzen die Arbeitgeber das auch um? Schauen wir uns die Zahlen an:

Nur 5% der Befragten haben eine generelle Anwesenheitspflicht im Unternehmen, 43 % können ihre Arbeit nur vor Ort ausführen und Knapp die Hälfte hat die Möglichkeit, remote oder im Home Office zu arbeiten.

Stimmt die Arbeitsleistung im Home Office?

Hier gehen die Meinungen auseinander. Natürlich ist dies vom Individuum abhängig, aber dennoch lohnt sich ein Blick auf die Auswertung der Befragung, denn hier ist eine klare Tendenz zu erkennen: 48% der Befragten, die die Möglichkeit haben im Home Office zu arbeiten, geben an, dass ihre Arbeitsleistung im Home Office höher ist.

33% merken keinen spürbaren Unterschied, während nur 18% der Auffassung sind, dass sie im Home Office weniger leisten.

Und wie sieht es mit dem Gehalt aus?

Insgesamt kann man hier von einer Zwiespaltung reden. 43% der Befragten sind der Meinung, dass sie für ihre Arbeitsleistung nicht ausreichend bezahlt werden. Ein klein wenig mehr (53%) fühlen sich leistungsgerecht bezahlt.

Mit Blick auf die Geschlechter geben Frauen (48%) tendenziell häufiger als Männer (38%) ein zu niedriges Gehalt für ihre geleistete Arbeit an.

Hier können Sie sich die ganze Studie herunterladen.

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