Betriebliche Weiterbildung: Bedeutung, Formen & Umsetzung

Betriebliche Weiterbildungen sind ein zentraler Bestandteil moderner Personalentwicklung. Sie helfen Unternehmen, das interne Wissen aktuell zu halten, Mitarbeitende zu fördern und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Zudem achten immer mehr Talente bei der Arbeitgeberwahl auf das Angebot an Entwicklungsmöglichkeiten.


Betriebliche weiterbildung

Betriebliche Weiterbildung – Definition

Eine betriebliche Weiterbildung umfasst alle Maßnahmen, die Unternehmen ihren Mitarbeitern anbieten, um berufliche Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen zu erweitern oder zu vertiefen.

Ziel ist es, auf Veränderungen in der Arbeitswelt zu reagieren, neue Anforderungen zu erfüllen und die persönliche sowie berufliche Entwicklung der Mitarbeiter zu fördern.

Im Unterschied zur Erstausbildung oder zum Studium findet betriebliche Weiterbildung während des bestehenden Arbeitsverhältnisses statt.

Formen der betrieblichen Weiterbildung

Die Formen der betrieblichen Weiterbildung sind vielfältig und flexibel. Je nach Zielgruppe, Branche oder Lernbedarf können unterschiedliche Formate eingesetzt werden. Hier sind die gängigsten Weiterbildungsformen im Überblick:

Präsenzseminare und Workshops sind klassische Schulungen, die in einem Seminarraum stattfinden – oft extern oder im Unternehmen selbst. Sie eignen sich gut für einen intensiven Austausch und praktische Übungen.

E-Learning sind Online-Weiterbildungen, bei denen Mitarbeitende orts- und zeitunabhängig lernen können. Ideal für Selbstlernphasen, z. B. über Lernplattformen, Videos oder Webinare.

Bei Inhouse-Schulungen handelt es sich, wie der Name sagt, um Maßgeschneiderte Weiterbildungen, die direkt im Unternehmen durchgeführt werden – häufig von internen Trainern oder externen Fachleuten.

Das Coaching ist eine individuelle Begleitung durch einen Coach, welche oft zur Entwicklung persönlicher Kompetenzen oder zur Unterstützung in Führungsrollen eingesetzt wird - meist extern.

Intern hingegen geben beim Mentoring erfahrene Mitarbeiter ihr Wissen an jüngere Kollegen weiter – besonders hilfreich bei der Einarbeitung, Talententwicklung oder Karriereplanung.

Sehr gefragt sind auch Zertifikatslehrgänge. Das sind längere Qualifizierungsprogramme mit anerkanntem Abschluss. Gut für den Nachweis neuer Qualifikationen.

Zu guter letzt sind auch Externe Konferenzen und Fachveranstaltungen sehr beliebt. Sprich, die Teilnahme an Branchenevents, Messen oder Kongressen, um aktuelles Wissen zu gewinnen und Netzwerke auszubauen.

E Learning

Besonders beliebt bei Unternehmen sind Angebote aus dem Bereich des E-Learnings. Große E-Learning Anbieter auf dem Markt sind zum Beispiel:

  1. Coursera for Business
  2. EdX for Business
  3. FutureLearn
  4. Udemy for Business
  5. Skillshare for Teams
  6. Linkedin Learning for Companies
  7. Lecturio Mitarbeiterschulung
  8. Pink University E-Learning-Angebot

Betriebliche Weiterbildung und Fragen zur Arbeitszeit

Ob eine Weiterbildung zur Arbeitszeit zählt oder nicht, hängt davon ab, von wem die Initiative zur Weiterbildung ausgeht.

Wenn der Arbeitgeber die Arbeitnehmenden zu einer Weiterbildung auffordert, dann zählt die mit der Weiterbildung verbrachte Zeit auf jeden Fall zur Arbeitszeit.

Anders sieht es aus, wenn der Arbeitnehmende von sich aus an einer Weiterbildungsmaßnahme teilnehmen möchte. Dann ist dies keine Arbeitszeit.

Kosten der betrieblichen Weiterbildung

Die Kosten für eine betriebliche Weiterbildung können sehr unterschiedlich ausfallen. Sie setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen:

  • Teilnahmegebühren oder Lizenzkosten bei externen Anbietern
  • Kosten für Lernmaterialien oder Plattformen
  • Reise- und Übernachtungskosten bei Präsenzveranstaltungen

Trotz dieser Aufwendungen sollten Weiterbildungen immer als Investition in die Zukunft gesehen werden. Denn: Mitarbeitende, welche immer auf dem neuesten Stand sind und ihr Wissen erweitern, arbeiten effizienter, sind engagierter und tragen somit zur langfristigen Wettbewerbsfähigkeit bei.

Es gibt auch Fördermöglichkeiten, etwa durch Programme der Agentur für Arbeit, die Unternehmen bei den Weiterbildungskosten entlasten können.

Betriebliche Weiterbildung integrieren - so gelingt’s!

Damit die betriebliche Weiterbildung nicht ins Leere läuft, sollte sie gezielt in die Personalstrategie eingebunden werden. Besonders hilfreich ist es, Weiterbildungsmaßnahmen auf konkrete Skill-Gap-Analysen zu stützen. So lässt sich individueller und teambezogener Lernbedarf besser identifizieren.

Ein Praxisbeispiel: Ein mittelständisches Unternehmen in der IT-Branche führt eine interne Analyse durch und stellt fest, dass viele Projektleiter Schwierigkeiten im Bereich agiles Arbeiten haben.

Daraufhin wird ein maßgeschneidertes Schulungsprogramm mit externen Trainern entwickelt, welches durch kurze E-Learning-Module und Praxis-Coachings ergänzt wird.

Das Weiterbildungsprogramm soll den Teilnehmenden konkret beibringen, wie sie agile Projektmethoden sicher und praxisnah anwenden. Dabei geht es aber nicht nur um theoretisches Wissen, sondern vor allem um die Umsetzung im Alltag.

Das Ergebnis: Projektlaufzeiten werden verkürzt und die Kommunikation im Team verbessert.

FAQ - Die wichtigsten Fragen auf einen Blick

Zur betrieblichen Weiterbildung gehören alle Maßnahmen, die Mitarbeitende im Unternehmen zusätzlich zu ihrer ursprünglichen Qualifikation beruflich weiterentwickeln – z. B. Seminare, E-Learnings, Workshops oder Sprachkurse.

Eine betriebliche Weiterbildung findet im Rahmen des Arbeitsverhältnisses statt, meist vom Arbeitgeber organisiert. Die berufliche Weiterbildung ist oft eigeninitiativ, z. B. ein Fernstudium oder Kurse außerhalb des Unternehmens.

Förderungen bieten z. B. die Agentur für Arbeit (Qualifizierungschancengesetz), die Bundesländer, oder Programme wie „Bildungsgutschein“ oder „WeGebAU“.

Arbeitnehmende können eine Weiterbildung ablehnen, wenn sie außerhalb des Arbeitsvertrags liegt oder eine Überlastung droht. Umgekehrt kann HR Teilnahme verpflichtend machen, wenn sie für die Tätigkeit erforderlich ist.

In der Regel übernimmt der Arbeitgeber die Kosten.

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