Zeit für Veränderung: Wie steht es um Ihre Unternehmenskultur?

camila antonucci

Camila Antonucci

23. Juni 2022 • 3 Minuten Lesezeit

Viel zu oft verkennen Unternehmen, dass ihre Unternehmenskultur stark die Motivation, Leistungen und Zielerreichungen beeinflusst.


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Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung. Gerade auch mit Blick auf die Unternehmenskultur ist es wichtig, regelmäßig eine Introspektive zu machen. Nach welchen Normen und Werten wird innerhalb des Unternehmens kommuniziert, wie werden Entscheidungen getroffen und wie geht es eigentlich den Mitarbeiter:innen in ihrer täglichen Arbeit? Viel zu oft verkennen Unternehmen, wie stark ihre Kultur auf Leistungen und Zielerreichungen einwirken kann. Das zu erkennen, ist der erste Schritt. Weitaus schwieriger wird es, einen nachhaltigen Veränderungsprozess durchzuführen. 

Was versteht man unter Unternehmenskultur?

Jede Firma hat ihre eigene, individuelle Kultur. Sie umfasst die geltenden Überzeugungen und hat wiederum Einfluss auf Wahrnehmung, Denken und Handeln von Mitarbeitenden und Führungskräften. Sowohl Entscheidungsprozesse und Prioritätensetzung als auch Best Practice innerhalb eines Unternehmens hängen signifikant mit der Unternehmenskultur zusammen.

Damit steht und fällt auch die Mitarbeiterbindung, sprich wie stark sich Ihr Personal mit Ihrem Unternehmen identifizieren kann und aktiv einen Beitrag leisten möchte. Deswegen lohnt es sich als Unternehmen, sich mit einem ganzheitlichen Konzept und im Zweifel mit einem Umdenken zu befassen. Auch sehr verwandt dazu: Employer Branding. Hierbei ist es Ziel, das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren, potentielle Talente für sich zu gewinnen und zusammen mit bestehendem Personal langfristig zu binden.

Herausforderungen im Veränderungsprozess der Unternehmenskultur

Eine der größten Fehler beim tatsächlichen Veränderungsprozess ist es, wenn Unternehmen daran schlicht wie an eine Marketingkampagne herangehen. Denn natürlich braucht es viel mehr für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der Unternehmenskultur, als neue Unternehmenswerte festzuhalten und dann außenwirksam zu kommunizieren. Größtes No-Go: Sich an derzeitigen “Trends” orientieren und sich auf die Fahne zu schreiben, ohne sie mit Leben zu füllen.

Ein Beispiel: Wir befinden uns mitten in der Pride Season 2022. Ein Haufen Unternehmen nutzen diese Gelegenheit, um ihr Logo oder ihre Produkte mit Regenbogenflagge auszustatten. Damit suggerieren sie sich mit der LGBTQ+ Community zu verbünden und sich aktiv für eine Gleichberechtigung einzusetzen. Bleiben nun aber tatsächliche Handlungen in diese Richtung aus – sei es monetäre Unterstützung von Organisationen oder unternehmensinternes Engagement – ist dies eine reine Marketingaktion.

Selbst wenn die Außenwahrnehmung kurzfristig erfolgversprechend aussehen mag, werden sowohl Außenstehende als auch Mitarbeitende dies schnell durchblicken und wenig begeistert sein. Damit verliert man nicht nur seine Glaubwürdigkeit und geht im schlimmsten Fall mit einem dauerhaften Imageschaden davon. Man wird auch in den eigenen Reihen nicht auf Begeisterung stoßen und gegebenenfalls eine erhöhte Fluktuation erfahren. Am effektivsten und vor allem glaubwürdigsten sind immerhin die Mitarbeiter als Sprachrohr für Ihr Unternehmen.

Wo fängt ein erfolgreicher Veränderungsprozess an?

Im ersten Schritt müssen Sie die Notwendigkeit für eine Veränderung erkennen. Die baut im Regelfall darauf auf, ein gutes Verständnis für derzeitige Strukturen zu etablieren, beispielsweise anhand von Mitarbeiterbefragungen. Ziel dabei ist es, Defizite zu erkennen und klare Maßnahmen abzuleiten. Natürlich sollten sich konkrete Schritte mit der übergreifenden Unternehmensstrategie und den Mitarbeiterforderungen decken.

Sobald eine Marschrichtung identifiziert worden ist, gilt es transparent zu behandeln wohin die Reise gehen soll und welche Zwischenziele auf dem Weg erreicht werden sollen. Wichtig zu beachten: Es geht hier nicht um Einzelpersonen, sondern um eine kollektive Veränderung. Sprich, der Führungsebene sollte Werkzeug an die Hand gegeben werden, um die jeweiligen Teammitglieder auf dem Weg mitzunehmen. Potentielle Widerstände müssen offengelegt werden und Lösungsansätze erarbeitet werden. Es sollten regelmäßige Trainings und Reviews eingeführt werden. Es kann sich gegebenenfalls lohnen eine Mitarbeiter:in mit diesem konkreten Fokus einzustellen.

Die wohl wichtigste Erkenntnis: Eine gesunde Unternehmenskultur zu etablieren braucht Zeit und Geduld. Und ist vor allem ein kontinuierlicher Prozess.

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