Führungskräfte & Persönlichkeitsentwicklung

Georg Salzmann

Georg Salzmann

23. April 2025 • 4 Minuten Lesezeit

Was bedeutet eigentlich persönlichkeitsbasierte Führungskräfteentwicklung – und warum ist sie heute wichtiger denn je? In unserer aktuellen Folge sprechen wir mit Laura in der Expertenrolle unter anderem über den Unterschied zwischen klassischer & persönlichkeitsbasierter Entwicklung, den Einsatz des LINC Personality Profilers in der Führungspraxis und 3 sofort umsetzbare Tipps für HR.


Führungskräfte & Persönlichkeitsentwicklung Podcast

Klassische und persönlichkeitsbasierte Entwicklung von Führungskräften

In der klassischen Führungskräfteentwicklung geht es oft um Wissen, Techniken und Rollenverständnis. Man lernt, wie man führt – mit festen Modellen, klaren Regeln, manchmal fast ein bisschen "Schablone drauf und los".

Die persönlichkeitsbasierte Entwicklung hingegen geht tiefer. Sie beginnt bei der Führungskraft selbst – bei der eigenen Persönlichkeit, bei Stärken, Herausforderungen und Mustern im Verhalten. Es geht nicht nur darum, was ich tue, sondern auch warum ich es tue. Woher mein Verhalten kommt. Und was es bei anderen auslöst.

Das Ziel: Führung, die wirklich zur eigenen Persönlichkeit passt. Und dadurch nicht nur glaubwürdiger wirkt, sondern auch nachhaltiger ist.

Ein zentrales Werkzeug in diesem Prozess ist Selbstreflexion. Nur wer sich selbst gut kennt, kann andere gut führen. Und gerade heute, wo Teams vielfältiger, Anforderungen komplexer und Zusammenarbeit oft digital und über Distanzen läuft, ist diese Fähigkeit wichtiger denn je.

Warum ist es so wichtig, Führung persönlichkeitsbasiert zu gestalten?

Wir leben und arbeiten in einer Zeit, in der Individualität immer wichtiger wird. Nicht nur Mitarbeitende, auch Führungskräfte selbst wollen mehr denn je so arbeiten und führen, wie es zu ihnen passt. Das funktioniert aber nur, wenn man die eigene Persönlichkeit gut kennt – und bereit ist, sich damit ehrlich auseinanderzusetzen.

Persönlichkeitsbasierte Entwicklung hilft Führungskräften dabei, ein tieferes Verständnis für sich selbst zu entwickeln – aber auch für andere. Und genau das ist der Schlüssel zu guter Zusammenarbeit.

Denn in vielen Konflikten oder Reibungspunkten liegt die Ursache nicht im Inhaltlichen, sondern im Unterschied der Persönlichkeiten. Die einen sind laut und direkt, die anderen zurückhaltend und überlegt. Manche sind detailverliebt, andere eher visionär. Wer nicht versteht, warum jemand sich auf eine bestimmte Art verhält, neigt dazu, vorschnell zu urteilen – und übersieht dabei, was wirklich dahintersteckt.

Persönlichkeitsbasierte Führung bedeutet deshalb auch, Perspektivwechsel zu üben. Zu verstehen: Nicht alle ticken wie ich. Und das ist okay – sogar wertvoll.

LINC Personality Profiler - Ein praktisches Tool für mehr Selbst- und Fremdverständnis

Ein Tool, das in der persönlichkeitsbasierten Arbeit mit Führungskräften häufig zum Einsatz kommt, ist der LINC Personality Profiler. Er hilft dabei, das eigene Verhalten besser zu verstehen – und auch das der anderen.

Im Kern geht es dabei um drei Dinge:

Charakter – also grundlegende Facetten der Persönlichkeit, wie Offenheit, Gewissenhaftigkeit oder Extraversion.

Motive – was treibt mich an? Was motiviert mich wirklich?

Kompetenzen – welche Fähigkeiten bringe ich mit? Und wo ist noch Raum für Entwicklung?

Das Tool ist einfach in der Anwendung, aber sehr tiefgehend. Die Ergebnisse geben einen umfassenden Einblick in die eigene Persönlichkeit. Daraus ergeben sich oft ganz konkrete Erkenntnisse: Warum funktionieren manche Aufgaben besser als andere? Warum gibt es mit bestimmten Personen öfter Reibung? Wie kann ich meine Stärken gezielter einsetzen?

Ein besonders wirkungsvoller Einsatzbereich sind hierbei Coachings in Zweierkonstellationen. Wenn beide Seiten ihre Profile kennen, entsteht ein ganz neues gegenseitiges Verständnis. Es wird klar, wo Unterschiede liegen – aber auch, wo vielleicht bisher ungenutzte gemeinsame Stärken schlummern.

So kann Zusammenarbeit nicht nur verbessert, sondern manchmal sogar neu gedacht werden – etwa durch eine bewusstere Aufgabenverteilung.

Die Zukunft der persönlichkeitsbasierten Führungskräfteentwicklung

Und warum sie gerade jetzt so wichtig ist:

Die Arbeitswelt verändert sich – rasant. Teams arbeiten hybrid, Entscheidungen werden schneller, Anforderungen steigen. Gleichzeitig wünschen sich immer mehr Menschen Arbeitsbedingungen, die zu ihnen passen.

Das betrifft auch Führung. Eine gute Führungskraft von heute ist nicht mehr die, die einfach “den Ton angibt”. Sondern die, die versteht, wie Menschen ticken – und was sie wirklich brauchen.

Persönlichkeitsbasierte Entwicklung macht genau das möglich. Sie hilft, mit mehr Klarheit, Echtheit und Tiefe zu führen. Und dabei auch die Vielfalt in Teams nicht als Herausforderung, sondern als Chance zu sehen. Sei es durch Unterschiede in der Persönlichkeit – oder durch Unterschiede zwischen Generationen, die heute oft gleichzeitig im Team arbeiten.

Gerade im hybriden Arbeitskontext kann das ein echter Gamechanger sein. Denn wenn der tägliche Austausch kürzer und technischer wird, wird es umso wichtiger, zu verstehen, was Menschen zwischen den Zeilen brauchen. Und wie man sie auch aus der Ferne wirksam motivieren kann.

Drei Gedanken zum Mitnehmen

Selbsterkenntnis ist der erste Schritt

Wer führen will, muss sich selbst gut kennen. Nur so wird Führung echt, wirksam – und bleibt auch in stressigen Zeiten stabil.

Individuelle Entwicklung funktioniert besser

Je besser Weiterbildung zur Persönlichkeit passt, desto nachhaltiger ist sie. Denn Lernen ist kein Einheitsmodell – es ist persönlich.

Verstehen statt urteilen

Persönlichkeitsunterschiede sind oft der Schlüssel zu besserer Zusammenarbeit. Wer versteht, warum andere anders ticken, kann Konflikte besser lösen – und Potenziale gezielter nutzen.

Die ganze Folge “von HR für HR” zum Thema: Führungskräfte & Persönlichkeitsentwicklung - wie finde ich die passenden Weiterbildungsformate

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